Wermelskirchen 25-Jähriger schlägt mit Gummiknüppel zu

Wermelskirchen · Der Mann wurde wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Amtsgericht einen 25-jährigen Mann zu sechs Monaten Gefängnis. Der Richter sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte zusammen mit zwei unbekannten Kumpanen den Lebensgefährten seiner Mutter mit Knüppel und Schlägen empfindlich verletzt hatte.

Der Angeklagte wollte zunächst zum Tathergang nicht aussagen, machte aber nach einfühlsamen Fragen des Richters doch den Mund auf. "Ich bin der Falsche, der hier sitzt", begann er. Mehrfach habe sich seine Mutter bei ihm ausgeweint und sich über ihren Lebensgefährten beschwert: Er würde sie anschreien, schlecht behandeln und sie auch schlagen.

Am Geburtstag des Angeklagten war es wieder soweit. Während auf der Feier der Alkohol reichlich floss, rief die Mutter den Sohn an und beklagte sich unter Tränen über ihren Freund. Vielleicht hatte sie dabei auch den Vorwurf ihres Lebensgefährten geäußert, sie brauche ihre Kinder nicht. Jedenfalls machte sich der Sohn kurzerhand zusammen mit zwei Männern auf dem Weg zur Mutter.

Vorher hatten sie sich mit einem Gummiknüppel und Stöcken bewaffnet. Der Angeklagte gab zu, bereits Tage vorher "mit Alkohol gut dabei" gewesen zu sein.

Der Lebensgefährte öffnete die Tür. Er war nach eigenen Worten auch "ganz normal" alkoholisiert - nach einer halben Flasche Kognak. Sofort schlugen die Angreifer mit der Faust und den Knüppeln auf ihn ein, hieß es im Gericht. Der Mann erlitt ein blaues Auge, Schwellungen am Kopf und am Körper sowie Verletzungen am Rücken und wurde für zwei Wochen krankgeschrieben. "Ich wollte auf keinen Fall umfallen", sagt der als Zeuge geladene Geschädigte.

Nach kurzer Zeit ließen die Angreifer von ihrem Opfer ab und verschwanden wieder. Die Mutter saß derweil auf der Couch. Sie erwartet ein Kind von ihrem Lebensgefährten. Der Geschädigte kühlte seine Schwellungen am Kopf mit einem Stück Tiefkühl-Fleisch. "Jetzt siehst Du, dass ich Kinder habe", soll die Mutter zu ihm gesagt haben. Daraufhin warf der Lebensgefährte das Fleisch nach ihr und traf sie an der Stirn. Sie erlitt eine blutende Wunde.

"Ich wollte nicht, dass so etwas passiert", sagte die Frau, die sich über eine russische Dolmetscherin verständigte. Sie habe solch eine Hilfe ihres Sohnes nicht gewollt. Der Angeklagte - ihr Sohn - fragte sie: "Warum lügst Du? Du hast geweint und gesagt, er habe Dich geschlagen und habe Dir das Portemonnaie weggenommen." Die Mutter sagte dem Richter, dass ihr Sohn lüge. Der schüttelte nur den Kopf. Der Richter setzte die Gefängnisstrafe für zwei Jahre auf Bewährung aus. Er ermunterte den Angeklagten, ein eigenes Leben zu beginnen.

(bege)
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