Serie Countdown Bis Zum Fest 27 Kinder freuen sich aufs Krippenspiel

Wermelskirchen · In den Adventswochen wird der Familiengottesdienst am Heiligen Abend in der evangelischen Kirche Dabringhausen vorbereitet: Jungen und Mädchen üben Texte und Rollen, die Organisatoren kümmern sich um Kostüme und Requisiten.

 Gemeinsame Vorbereitung auf den Familiengottesdienst an Heiligabend: Die Kinder üben Texte und Rollen, die Erwachsenen kümmern sich um Kostüme und Requisiten.

Gemeinsame Vorbereitung auf den Familiengottesdienst an Heiligabend: Die Kinder üben Texte und Rollen, die Erwachsenen kümmern sich um Kostüme und Requisiten.

Foto: Michael Schütz

WERMELSKIRCHEN Der Engel Noel hat es nicht leicht. Er passt so gar nicht ins engelhafte Klischee, das von ihm erwartet wird. Bei der nächsten Chorprobe kommt er prompt schon wieder zu spät. Da hilft nur eine Lösung: Der junge Engel braucht eine Aufgabe, die ihn stärker herausfordert. Also fällt die Entscheidung, dass sich Noel als Schutzengel von Maria und Josef beweisen muss. So beginnt die Geschichte, die in diesem Jahr den Familiengottesdienst an Heiligabend in der evangelischen Kirche in Dabringhausen prägen wird.

Zurzeit proben 27 Kinder im Gemeindehaus jeden Sonntag das Stück, nach dem vierten Advent gibt es eine Generalprobe in der Kirche. Debora Kiesecker und Silke Vieth bereiten das 30-minütige Krippenspiel mit den Jungen und Mädchen im Alter von vier bis elf Jahren vor. Jüngstes Kind im Bunde der Nachwuchsschauspieler ist Debora Kieseckers dreijähriger Sohn Elija. Unterstützt werden die beiden Frauen von ihren Ehemännern Patrick Kiesecker, der sich um das übrige Programm des Familiengottesdienstes kümmert, und Dino Vieth, der die gesamte Technik inklusive zahlreicher Mikrofone steuert.

"In der Gemeinde in Dabringhausen mache ich das zum vierten Mal. Zuvor habe ich schon in anderen Städten an der Vorbereitung von Krippenspielen mitgewirkt", erzählt Debora Kiesecker, die im Hunsrück aufwuchs, später in Solingen lebte und der Liebe wegen ins "Dorf" kam. Erst vor zwei Wochen wurde das Ehepaar Kiesecker Eltern von Tochter Noemi. Trotzdem wird ihnen die Organisation des Gottesdienstes für Familien mit Kindern nicht zu viel: "Ich kenne das nur so. Schon meine Eltern haben an solchen Vorbereitungen mitgewirkt. Wir sind sicherlich auch ein wenig verrückt", sagt die 27-jährige Debora Kiesecker, die gelernte Kinderkrankenschwester ist und sich im Moment in Elternzeit befindet. Obendrein bemüht sie sich auch um die Gestaltung des wöchentlichen Kindercafés in der katholischen Kirchengemeinde St. Michael.

Die Idee zur Geschichte, die die 27 Kinder in Dabringhausen an Heiligabend aufführen, stammt aus einem Buch für Krippenspiele, erzählt Debora Kiesecker: "Wir Erwachsene haben uns zusammengesetzt, die Geschichte ausgesucht und überlegt, welches Kind welche Rolle übernimmt und wer wenig, viel oder keinen Text bekommt." Dabei orientierte sich das Team nicht nur am Alter der Kinder: Ein Ausrufer, der im Stück die Volkszählung ankündigt, müsse natürlich eine kräftige Stimme haben. Die am Krippenspiel beteiligten Jungen und Mädchen wirken das ganze Jahr über in wechselnden Gruppen an der Gestaltung der Kindergottesdienste in der evangelischen Kirche mit. "Zu Weihnachten kommen dann alle zusammen - daher sind es so viele", sagt Debora Kiesecker. Während der Proben dürfen diejenigen, die keinen Text üben müssen, übrigens spielen - so halten die Organisatoren die Konzentration aufrecht. "An den Requisiten und Kostümen arbeiten wir noch. Dabei hilft uns der Fundus aus dem evangelischen Kindergarten, mit dem wir eng zusammenarbeiten", sagt die zweifache Mutter.

Die Besucher des Familiengottesdienstes erwartet ein stattliches Spektakel: Einige der Kinder besetzen in dem in Akte unterteilten Stück gleich zwei Rollen. "Es gibt Wirte, Händler, Hirten und sogar Räuber", beschreibt Debora Kiesecker. Bei der ersten Probe zeigten sich die Kinder voller Aufregung, Vorfreude und Spannung. Und in dem von Paulina, Corrie, Mats und Simon gespielten Engel-Quartett waren die Jungen bei der Rollenverteilung erst einmal irritiert: "Wir sind doch Jungs und können doch keine Engel spielen - das ist doch für Mädchen!" Aber: Als die Kinder überzeugt wurden, dass Engel durchaus auch männlich sein können, fiel die Konzentration auf die Probe der neuen Rollen nicht mehr schwer. "Wir sind alle schon etwas nervös", meinte Merle, die die Hauptrolle des Engels Noel spielen wird. Und Debora Kiesecker ergänzte lachend: "An Weihnachten sind die Kinder noch aufgeregter. Aber bislang hat es immer gut geklappt."

(sng)
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