Michael Kaps 346 Photovoltaikanlagen erzeugen Strom

Wermelskirchen · 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom werden erzeugt. Der CO2-Ausstoß verringert sich um 200 Tonnen jährlich.

 Die große Dachfläche der Rettungs- und Feuerwache bietet sich geradezu an für eine Photovoltaikanlage. Auf zehn Gebäude der Stadt und und Wohnungswirtschaft sind größere Anlagen installiert.

Die große Dachfläche der Rettungs- und Feuerwache bietet sich geradezu an für eine Photovoltaikanlage. Auf zehn Gebäude der Stadt und und Wohnungswirtschaft sind größere Anlagen installiert.

Foto: Teifel

WERMELSKIRCHEN Die Rahmenbedingungen für die Förderung von Photovoltaikanlagen haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Dennoch gibt es attraktive Anreize für Gewerbetreibende und Hauseigentümer, vor allem für Eigenstrommodelle. Michael Kaps von der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW) gilt als Fachmann für Einspeiser.

Wie viele Photovoltaikanlagen werden aktuell in Wermelskirchen betrieben?

Kaps In den vergangenen Jahren sind auf den Dächern Wermelskirchens zahlreiche Anlagen installiert worden. Insgesamt produzieren die heute 346 Anlagen 3,3 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Das entspricht dem Bedarf von 1100 Haushalten.

Wie war die Entwicklung?

Kaps Gegenüber 2010 hat sich die Anzahl damit nahezu verdoppelt.

Zum Vergleich: Wie hoch ist denn der Stromverbrauch in Wermelskirchen?

Kaps Der liegt bei etwa 88 Millionen kWh.

Und BEW-weit?

Kaps Betrachtet man das gesamte Netzgebiet der BEW Netze, sind inzwischen 1050 Anlagen mit einer Leistung von über 15,5 MW installiert, die in 2015 12,6 Millionen kWh eingespeist haben. Damit trägt die Photovoltaik insgesamt in nennenswertem Umfang zur Energiewende im Bergischen Land bei.

Finden sich Photovoltaikanlagen nur auf öffentlichen Dächern?

Kaps Nein, viele Photovoltaikanlagen befinden sich auch auf den Dächern von Privathäusern und gewerblichen Betrieben. Dennoch sind in der Vergangenheit zahlreiche Anlagen auf öffentlichen Dächern entstanden. So hat zum Beispiel die BEW in Wermelskirchen in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Wohnungswirtschaft insgesamt zehn Anlagen errichtet. In diesen Kooperationen zahlt die BEW den Eigentümern eine Dachpacht und erhält im Gegenzug die Einspeisevergütung für die Photovoltaikanlagen. Neben der Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien kann so in der Stadt Wermelskirchen der jährliche CO2-Ausstoß um 200 Tonnen reduziert werden.

Lohnt es sich heute noch, in eine Photovoltaikanlage zu investieren?

kaps In der Vergangenheit haben Gewerbetreibende oder Hauseigentümer einfach eine Photovoltaikanlage gekauft und den erzeugten Strom zu einem garantierten Festpreis in das Netz eingespeist. Inzwischen haben sich mit dem aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetz die Fördermechanismen verändert, so dass vor allem die sogenannten Eigenstrommodelle besonders attraktiv sind. Hier nutzt der Hauseigentümer den erzeugten Strom selbst und überschüssige Strommengen werden zu den gesetzlichen Fördersätzen ins Netz eingespeist, zurzeit 12,31 Ct/kWh.

Wie hoch sind denn die Kosten?

Kaps Eine kleine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fünf kW kostet heute etwa 7500 Euro. Sie amortisiert sich je nach eigenem Strombedarf bei der heutigen Gesetzeslage nach zehn bis zwölf Jahren.

(RP)
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