"Wermelskirchen putzmunter" 40 Kubikmeter Müll und eine Unterhose

Wermelskirchen · In allen Städten und Gemeinden fand am Samstag der Frühjahrsputz statt. Über 600 Helfer waren bei der Gemeinschaftsaktion "Wermelskirchen putzmunter" im Einsatz. Sie trugen einen Haufen Müll zusammen - und einige kuriose Funde.

 "Wiederholungstäter":Kristin Stein mit Ruby (5) und Pete (7) sind schon Dauerhelfer bei der Stadtreininigungsaktion.

"Wiederholungstäter":Kristin Stein mit Ruby (5) und Pete (7) sind schon Dauerhelfer bei der Stadtreininigungsaktion.

Foto: Jürgen Moll

Die 43. Gemeinschaftsaktion "Wermelskirchen putzmunter" wurde von den Verkehrs- und Verschönerungsvereinen (VVV) in Wermelskirchen, Dhünn und Dabringhausen, dem Sauerländischen Gebirgsverein, der Stadt Wermelskirchen und dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband organisiert.

Wie jedes Jahr war die Aktion perfekt vorbereitet. Handschuhe, Warnwesten, Müllsäcke, Müllgreifer lagen bereit und sogar genaue Stadtplanskizzen über die Einsatzorte. "Ich bin sicher 40 Jahre dabei", sagte Manfred Schmitz-Mohr, "aber jetzt geht's nicht mehr. Das Bücken fällt mir schwer". Aber das Mithelfen im Feuerwehrhaus Am Eickerberg ließ er sich nicht nehmen. "Ich bin der Schorsch", meldete sich ein Helfer, "mit wem gehe ich denn auf Tour?" Er wurde einer Gruppe rund um den Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes Christian Klicki zugewiesen. "Gut, dann gehe ich mit der CDU Müll sammeln", sagte er lachend. Kristin Stein war schon oft bei der Aktion dabei und hatte in diesem Jahr auch ihre Kinder Ruby (5) und Pete (7) dabei. "Eine tolle Sache, da sollte eigentlich jeder helfen", sagte sie.

Überall waren an diesem Samstag die gelben Warnwesten zu sehen. In Dhünn, Dabringhausen, Wermelskirchen und Hünger. Und schon eine Stunde später sah man prall gefüllte Säcke an den Straßen stehen, fertig zur Abholung. Ein sehr "ergiebiges Gebiet" ist jedes Jahr der Bereich rund um McDonald's und die Autobahn-Zufahrt. "Ich schätze so 80 bis 90 Prozent ist Müll von dem Schnellrestaurant", sagte Michael Hulverscheidt, der zusammen mit seinem italienischen Freund Andrea Picciolo und Saskia Ballsieper dort im Einsatz war. "Autofenster auf und raus damit, so muss das laufen, anders kann ich mir den Dreck nicht erklären", sagte Hulverscheidt. Spekulationen über das soziale Verhalten dieser speziellen Konsumenten drängen sich auf, aber die Helfer schweigen und füllen einen weiteren Müllsack.

Am Ende des Tages wurde Bilanz gezogen: Bereits im Laufe der Woche waren etwa 400 Schüler der Waldschule, der OGS Tente und der Katholischen Schule Sankt Michael im Einsatz. Am Samstag waren über 200 Helfer dabei. Gesammelt wurden insgesamt 40 Kubikmeter Müll. "Überwiegend Kleinzeug", sagte Bernd Weiß, Vorsitzender des VVV in Wermelskirchen. "Ein Waschbecken ist dabei und auch Autoreifen kommen vor. Insgesamt aber nicht mehr die spektakulären und großen Dinge."

Die Flüchtlingsinitiative "Willkommen in Wermelskirchen" half mit zehn Personen und auch die Ortschaften Buchholzen, Süppelbach und Eipringhausen waren am Start. Aus Dhünn wurde gemeldet, dass die Hundebesitzer zwar die Kotbeutel nutzen, diese dann aber, auch mal in größeren Mengen, in die Landschaft werfen. Kurios war allerdings der Fund aus dem Bereich Autobahnauffahrt: eine Calvin-Klein-Unterhose.

(RP)
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