Wermelskirchen Ab Juli drohen lange Staus in Hünger

Wermelskirchen · Auf der A 1-Brücke zwischen Bollinghausen und Hünger müssen die Fahrbahn und die Entwässerungsanlage saniert werden. Nach zuletzt mehreren Verzögerungen soll es im Juli endlich losgehen. Eine Ampel regelt dann den Verkehr.

Eigentlich sollte auf der Autobahnbrücke zwischen Bollinghausen und Hünger bereits seit Herbst gebaut werden. Denn die Entwässerungsanlage ist in die Jahre gekommen. Doch obwohl vor einem Jahr eigentlich alles klar war und die Planungen "zu 80 Prozent" abgeschlossen waren, verzögerte sich der Baustart deutlich: Jetzt hofft Projektingenieur Gerd Funke von Straßen NRW, dass der Landesbetrieb im Juli mit den Arbeiten beginnen kann. Autofahrer müssen dann mit Verkehrsbeeinträchtigungen klarkommen.

Das Brückenbauwerk selbst ist in einem hervorragenden Zustand, wie der Ingenieur vor einem Jahr sagte. Aber die Entwässerungsanlage macht den Fachleuten Probleme. Dort liegen noch alte Steinrohre, die dem Verkehr nicht standgehalten haben und nun erneuert werden müssen. Doch das ist nicht alles: Die Entwässerung musste ganz neu geplant werden. Bisher durfte Straßen NRW nach beiden Seiten der Autobahn das Wasser der Landstraße in die jeweilige Kanalisation ableiten. "Das ist uns heute nicht mehr gestattet", erläutert Funke. "Jetzt müssen wir in Richtung Burg in den Kanal der A 1 unser Abwasser ableiten. Dort ist eigens ein neues Becken für das Oberflächenwasser der Autobahn gebaut worden. Und nur dieses Kanalnetz dürfen wir nutzen." Das hat zu Umplanungen geführt. Derzeit läuft die Ausschreibung, ein Ergebnis erhofft sich der Landesbetrieb im Mai. Die Brückenabläufe müssen über das Gewölbe geführt werden. "Das dauert etwa vier bis fünf Monate", sagt der Experte des Landesbetriebs. Ob es dabei auch zu Einschränkungen auf der unter der Brücke verlaufenden Autobahn kommen wird, ist derzeit nicht absehbar.

Für die Landstraße 157 ist jedenfalls keine Vollsperrung vorgesehen, obwohl dann sicher schneller gearbeitet werden könnte. "Die würde eher belasten. Wir werden einseitig sperren und dann den Verkehr über eine Ampel laufen lassen", sagt Funke. Denn auf der Brücke müssen nicht nur die Entwässerungsrohre erneuert werden, sondern auch die Versorgungsleitungen. Gleichzeitig ist eine "lastverteilende Platte" geplant, die das Bauwerk schützen soll. "Da ist kaum Platz, um alles unterzubringen", verdeutlicht der Projektingenieur. Denn es dürfe ja nicht perforieren, sonst sei die Platte zu schwach für den Lastenausgleich. Funke: "Das wird sich dann beim Bauwerksentwurf zeigen, wie wir vorgehen. Dann werden wir die Machbarkeit prüfen." Derzeit prüfen Gutachter noch, ob es Probleme mit den sogenannten Flügelwänden gibt. Das sind Bereiche, die zur Aussteifung der Brücke dinen. Müssten diese erneuert werden, könnte es zur Vollsperrung kommen.

Neben der kompletten Fahrbahn wird auch die Brüstung aufgenommen und neu wieder aufgebaut. "Wir haben derzeit eine Brüstung von etwa einem Meter. 1,30 Meter sind mindestens vorgeschrieben." Es werde eine Stahlbetonbrüstung errichtet, die dann verkleidet werde, erklärt der Projektingenieur.

(RP)
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