Wermelskirchen Abiturienten zieht's in die weite Welt

Wermelskirchen · Die "Abinauten" des Gymnasiums bekamen nicht nur ihre Zeugnisse, sondern auch einen Aufruf zur gesellschaftlichen Verantwortung mit auf den Weg. Bürgermeister Rainer Bleek hofft zudem, dass die Schüler der Stadt verbunden bleiben.

 Toller Auftritt bei der Abschlussfeier: Hannah Hopff präsentierte an der Querflöte das Lied "In Dreams" von Howard Shore, bekannt aus der Trilogie "Der Herr der Ringe". Begleitet wurde sie von Antonia Everding am Klavier.

Toller Auftritt bei der Abschlussfeier: Hannah Hopff präsentierte an der Querflöte das Lied "In Dreams" von Howard Shore, bekannt aus der Trilogie "Der Herr der Ringe". Begleitet wurde sie von Antonia Everding am Klavier.

Foto: Jürgen Moll

Mit stattlichen 30 Mal eine Eins vor dem Komma bilden die 127 Abiturienten, die in diesem Jahr ihre Schullaufbahn am Gymnasium Wermelskirchen abgeschlossen haben, in Sachen Notendurchschnitt einen äußerst erfolgreichen Jahrgang. Allen voran Finn Dicke und Marvin Rittmeier, die beiden Jahrgangsbesten mit dem Traumdurchschnitt von 1,0 (wir berichteten). Bei der Verabschiedung und Zeugnisübergabe blieb im Pädagogischen Zentrum der Schule kein Stuhl unbesetzt, auf der Empore schlängelten sich die Besucher stehend an den Brüstungen, um nichts vom Festakt zu verpassen.

Die von heiterer Stimmung geprägte Verabschiedung der Schüler nutzte Schulleiterin Marita Bahr für ernste Worte: "Die Zeiten sind ernst. Ich kann nicht so tun, als sei die Welt in Ordnung." Sie appellierte an die Abiturienten: "Tragen Sie in jeder möglichen Art und Weise dazu bei, die Errungenschaften unserer Demokratie zu wahren und Dinge zu verbessern!" Darauf, dass sich der Begriff Abitur vom lateinischen Verb "abire" ("davon gehen") ableitet, hob Bürgermeister Rainer Bleek in seiner Rede ab: "Von der Schule wegzugehen, heißt nicht, alles hinter sich zu lassen, sondern vieles mitzunehmen." Er forderte die Schüler auf: "Bleiben Sie unserer Stadt verbunden!"

Ebenso wie seine Vorredner rückte auch Elternvertreter Armin Himmelrath, der einst vor 31 Jahren selbst an gleicher Stelle das Abitur ablegte, die gesellschaftliche Verantwortung der jungen Erwachsenen in den Fokus: "Wir brauchen Euch, um diese Gesellschaft, in der gerade ziemlich viel schief läuft, wieder in die Spur zu kriegen." An die Kursfahrten nach Berlin, München, Brighton und Venedig erinnerten die Sprecherinnen des Abiturjahrgangs, Klara Hesse und Judith Raschkowski. Sie lobten zudem ihre Pädagogen: "Die Lehrer haben Großartiges geleistet, um uns ohne Bruchlandungen durch die Prüfungen zu geleiten."

Nicht ohne humorvolle Ironie wendeten sich die beiden Beratungslehrer des Jahrgangs, Ulrike Gerber und Günter vom Stein, an die Festaktbesucher: "Das war der erste Jahrgang, der nach dem kompetenzorientierten Kernlernplan NRW unterrichtet wurde. 97 Schulbücher haben die Schüler des Jahrgangs noch nicht zurückgegeben, aber alle Abiturienten haben pünktlich 'ihr' Lied zur Untermalung der Zeugnisübergabe eingereicht - welche Kompetenz kann daraus abgeleitet werden?!"

Die musikalischen Einlagen bestritten die Abiturienten aus den eigenen Reihen: Antonia Everding (Flügel) und Hannah Hopff (Querflöten) spielten "In Dreams" von Howard Shore, Jordan Francis intonierte das besinnliche "One Summerday" von Joe Hisaishi am Flügel. Mit Begleitung einer Akkustikgitarre sangen Dana Wengler und Sara Langen den Hit "Shut up and dance" von der Band "Walk the moon". Das Duo gab damit die Marschrichtung fürs Wochenende vor: Heute, Samstag, feiern die Abiturienten, die ihren Abschluss unter das Motto "Abinauten 2017 - Wir heben ab!" stellen, ihren Abiball in der Schlossfabrik in Unterburg.

(sng)
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