Wermelskirchen Ärger im Dorfpark - Stadt kontrolliert

Wermelskirchen · Die Polizei sprach im Juli und August schon mehr als 20 Platzverweise wegen Ruhestörung aus.

Gutes Zureden half am 7. Juli und am 3. August nicht mehr: Jugendliche und Heranwachsende machten "Party" im Dorfpark in Dabringhausen. Entsprechend laut war's nach Mitternacht noch. Musik aus Ghettoblastern, dazu alkoholische Getränke - genervt riefen betroffene Anwohner die Polizei. Und die Streifenbeamten beließen es nicht bei einer Belehrung und der Bitte, sich lautlos zu entfernen. Sie erteilten Platzverweise wegen Ruhestörung. Am Freitag im Juli waren es zwölf, am Donnerstag im August auch wieder mehrere.

Bürgermeister Rainer Bleek: "Damit ist das Problem nicht gelöst. Wir werden die Kontrollen intensivieren und dadurch für Kontinuität sorgen." Ruhestörung im Dorfpark ist für Anwohner wie Stadtverwaltung seit Jahren ein Thema. "Es ist natürlich ein Ort, wo sich junge Leute treffen. Dagegen ist nichts zu sagen. Nur: Es häufen sich die Beschwerden, dass es nach 22 Uhr, ja auch nach Mitternacht, laut ist. Und die Vermüllung nimmt zu", sagt Bleek.

Sporadisch habe die Polizei immer kontrolliert, aber sie sei personell eben eng aufgestellt. "Darauf haben wir als Stadt reagiert und den Kommunalen Ordnungsdienst verstärkt." Eine Vollzeit- und eine Halbtagsstelle wurden eingerichtet. Diese beiden Mitarbeiter sollen außerhalb der Dienstzeiten, also in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende kontrollieren. Unterstützt werden sie vom Leiter des Ordnungsamtes und seinem Stellvertreter.

Bleek macht aber klar: "Wir werden sicher nicht jeden Abend kontrollieren, aber es gibt verstärkte Kontrollen." Im Mai habe es in seiner Bürgersprechstunde eine massive Beschwerde einer Anwohnerin gegeben. Sie berichtete, dass man mit manchen jungen Leuten nicht reden könne, sie würden sogar frech. Deshalb der jüngste verstärkte Einsatz, der auch protokolliert wurde. Bleek: "Am 25. Mai wurde gegen 20 Uhr eine größere Gruppe angetroffen. Sie wurde sensibilisiert und gebeten, ab 22 Uhr den Park zu verlassen." Bei der Nachkontrolle um 22.15 Uhr wurden noch fünf Leute angetroffen. Sie seien leise gewesen, wurden aber trotzdem gebeten, den Park zu verlassen. Das hätten sie getan. Danach gab es keine besonderen Vorkommnisse mehr - bis zu den beiden Abenden im Juli und August. Neben Platzverweisen gab es Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Bleek ist klar, dass Jugendliche einen Anlaufpunkt brauchen. "Wenn sie im Park Rücksicht nehmen auf Anwohner, ist das kein Problem." Das Bauwagen-Projekt vor Jahren sei ja eingestellt worden, weil es aus dem Ruder gelaufen sei. Er habe sich gewehrt gegen die Forderung, Bänke zu demontieren oder den Park komplett einzuzäunen. "Das ist keine Lösung, die zielführend ist." Die jungen Leute müssten lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen. "Wir werden über Lösungsvorschläge nachdenken."

Die Politik wird sich mit dem Thema im September beschäftigen. Die WNKUWG hat einen Antrag für den Jugendhilfeausschuss am 13. September gestellt, über die Beschwerden aus Dabringhausen zu diskutieren. Dirk Wartmann: "Die Stadt soll über die Situation berichten und uns Lösungsvorschläge unterbreiten.

(RP)
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