Wermelskirchen Anpacken für ein besseres Miteinander

Wermelskirchen · Seit gestern läuft die Hoffnungswoche: Sie will die Sozialkompetenz junger Leute fördern, ist aber nicht nur ein Angebot für junge Menschen. Auch ältere Semester machen mit - Ziel: den Platz rund um den Weihnachtsbaum renovieren.

 Im Einsatz fürs Gemeinwohl: Zum Auftakt der Hoffnungswoche gestern starteten die Renovierungs- und Pflegearbeiten auf dem Platz unter Deutschlands größtem Naturweihnachtsbaum. Im Einsatz waren auch Emma (17), Laura (17) und Heidrun (53/v.l.), die sich um das Unkraut kümmerten.

Im Einsatz fürs Gemeinwohl: Zum Auftakt der Hoffnungswoche gestern starteten die Renovierungs- und Pflegearbeiten auf dem Platz unter Deutschlands größtem Naturweihnachtsbaum. Im Einsatz waren auch Emma (17), Laura (17) und Heidrun (53/v.l.), die sich um das Unkraut kümmerten.

Foto: jürgen moll

Wer arbeitet, muss auch essen. Deshalb startet die Hoffnungswoche jeden Tag mit einem kräftigen Frühstück im Jugendcafé Juca. Leiter André Frowein erläuterte gestern Morgen den Plan für die Woche. "Größtes, sichtbares Ziel ist die Reinigung und die Renovierung des Platzes rund um unseren Weihnachtsbaum. Dann führen wir auf drei verschiedenen Spielplätzen Kinder-Ferien- und Spielaktionen durch", kündigte er an. Demnach sind die Helfer am Mittwoch in Aktion auf dem Spielplatz in der Hüppanlage, am Donnerstag im Stadtpark an der Schillerstraße und am Freitag auf dem Spielplatz Grüne Mitte Tente. Am Samstag gibt es einen Ausflug in den Klettergarten nach Hückeswagen - "und den Abschluss bildet ein Open-Air-Gottesdienst am Sonntag zur Kirmes in Dhünn", sagte Frowein.

Der Leiter des Bauhofs, Volker Niemz, unterstützt die Aktion rund um den Weihnachtsbaum mit Erfahrung, Tipps und mit Werkzeug. Die Farbe für den Neuanstrich der Mauern stiftet die Firma Kreuder. Das Evangelisch-freikirchliche Sozialwerk Wermelskirchen führt die Hoffnungswoche durch, und die Organisatoren haben das Ziel, die "Sozialkompetenz der jungen Leute zu fördern". Darüber machen sich die Jugendlichen gar keine Gedanken. "Anpacken, zusammen etwas für die Stadt und für andere zu tun und gemeinsam eine gute Zeit haben" - so die Aussagen der jungen Leute. Und bei manchen passt der Termin der Hoffnungswoche wie bestellt. Jonathan (22) absolviert im Rahmen seines Theologiestudiums ein Praktikum im Gemeindezentrum GZD in Dabringhausen. "Das ist heute mein erster Tag", sagte er gestern Morgen. Jonathan, der nach der Ausbildung gerne in der Jugendarbeit tätig sein möchte, ist überzeugt, dass so eine Aktion "Hoffnung in die Stadt bringt".

Auch für Tim (18) ist es der erste Einsatz in Wermelskirchen. "Ich bin am Samstag von Brühl nach Wermelskirchen gekommen und absolviere ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Gemeinde in Tente", sagte er.

Doch nicht nur junge Leute sind aktiv bei der Hoffnungswoche. Ursel Tillmanns (70) hilft kräftig bei den Vorbereitungen von Frühstück und Mittagessen mit. Lebensnah und ganz praktisch kann Rudi (70) über das Thema Hoffnung berichten. Nach einem bewegten Leben mit sozialen, körperlichen und finanziellen Abstürzen hat er seine Heimat im Glauben und im GZD in Dabringhausen gefunden. "Ich laufe nicht mit dem erhobenen Zeigefinger herum und sage 'tu dies nicht und lass das sein'. Aber aus meinen Erfahrungen kann ich sicher den jungen Leuten etwas vermitteln", sagt er. Jung und Alt finden zusammen und arbeiten gemeinsam für ein besseres Miteinander. Die Förderung der Sozialkompetenz entsteht da sicher fast wie von selbst.

(wsb)
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