Wermelskirchen Arbeitsgruppe soll Sparpotenziale bei der Feuerwehr aufdecken

Wermelskirchen · Eine Kostenanalyse der Kommunalagentur bestätigt, dass Wermelskirchener Feuerwehr teurer ist als die Wehren vergleichbarer Städte.

Die Feuerwehr Wermelskirchen verursacht höhere Kosten als Feuerwehren vergleichbarer anderer Städte. Das hat eine Kostenanalyse der Kommunalagentur NRW (der zweite Teil der Brandschutz-Analyse) ergeben, die im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung präsentiert und diskutiert wurde. Die Analyse war in Auftrag gegeben worden, nachdem Kämmerer Bernd Hibst vor rund einem Jahr mit selbst ermittelten Zahlen darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Wermelskirchener Wehr zu den teuersten in der Region gehört.

Bürgermeister Rainer Bleek bestätigte jetzt auf Nachfrage, dass Wermelskirchen mehr Geld in die Feuerwehr investiert als andere Kommunen. "Die Gründe dafür sind aber vielfältig", fügte er hinzu. Zum einen sei der Bestand an Feuerwehrgebäuden relativ alt. Dies führe zu höheren Unterhaltungskosten und geringeren Abschreibungen. Auch der Fahrzeugpark verursacht laut Bleek höhere Kosten, weil die Einsatzfahrzeuge vergleichsweise alt sind. Selbst wenn man die marode alte Drehleiter herausrechne, seien die Unterhaltungs- und Reparaturkosten für die Feuerwehrfahrzeuge teilweise doppelt so hoch wie in anderen Städten, deren Kosten die Kommunalagentur ermittelt hat.

Ein weiterer Grund sind die Personalkosten: Zum einen habe Wermelskirchen an sich bereits viele hauptamtliche Kräfte im Vergleich zu anderen Wehren - bei der Zahl der Ehrenamtler liege man laut Bleek etwa im Mittelfeld. Und in Wermelskirchen werden neue hauptamtliche Feuerwehrleute relativ schnell von der Vergütungsgruppe A 7 nach A 8 befördert. "Das erhöht die Kosten, dafür ist die Fluktuation bei uns aber gering, es wandern nur vergleichsweise wenig Feuerwehrleute in Nachbarstädte ab. Und wir müssen nicht andauernd neue Leute einarbeiten", begründete Bleek. Außerdem habe Wermelskirchen im Vergleich zu Kommunen der Rheinschiene eine schwierigere Topographie.

Details zu der in der Analyse erstellten Kostenliste der verschiedenen Städte nannte Bleek nicht. Das Gutachten wurde im Stadtrat nichtöffentlich diskutiert, da die anderen Kommunen ihre Zahlen nicht der Öffentlichkeit präsentieren wollten.

Die Kostenanalyse der Kommunalagentur sei eine gute Grundlage, die nun in der Tiefe analysiert werden müsse, sagte der Bürgermeister. "Wir müssen alle Faktoren hinterfragen und daraus verschiedene Maßnahmen ableiten." Aus diesem Grund habe sich im Rathaus eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich nun mit dem Zahlenwerk der Kommunalagentur beschäftigen werde.

(ser)
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