Wermelskirchen Ausstellung will helfen und wach halten

Wermelskirchen · Studenten der Freien Kunstschule Köln zeigen in der Sparkasse ihre Bilder und bewerben sich um den ersten Wermelskirchener Publikums-Preis.

 Das Thema "Helfende Hände" setzten die Künstler bildnerisch sehr unterschiedlich um, den Stil und auch die Wahl der Werkmittel konnten die Ausstellungsteilnehmer frei wählen. Die Ausstellung in der Stadtsparkasse ist bis zum 27. Februar zu sehen.

Das Thema "Helfende Hände" setzten die Künstler bildnerisch sehr unterschiedlich um, den Stil und auch die Wahl der Werkmittel konnten die Ausstellungsteilnehmer frei wählen. Die Ausstellung in der Stadtsparkasse ist bis zum 27. Februar zu sehen.

Foto: Theresa Demski

Britta Butzmühlen musste nicht lange überlegen. Als die Studentin der Freien Kunstschule Köln von dem Thema hörte, das Dozent Alexander Rudy für das neue Projekt vorgegeben hatte, begannen die Ideen zu sprudeln. Mehr als die beiden Worte "Helfende Hände" gab der Künstler seinen Studenten nicht mit auf den Weg. Aber für Britta Butzmühlen reichten sie aus. Aus Holzplatten fertigte sie sechs große Stempel. Der fertige Holzschnitt zeigte schließlich ineinandergreifende Hände in ganz verschiedenen Konstellationen.

Seit Dienstagabend hängt das Kunstwerk als eines von 40 Bildern in der Wermelskirchener Sparkasse. "Das Bild funktioniert in jede Richtung", erklärte die Künstlerin während der Vernissage. Egal, wie das Werk aufgehängt wird, die Hände greifen ineinander. "Hilfe bedeutet Austausch", erklärte die Künstlerin ihr Werk, "wer gibt, bekommt etwas zurück. Und wer heute gibt, kann morgen schon der Bittende sein", sagte Britta Butzmühlen.

Viele der Kunststudenten haben ihre Bilder vor diesem Gedanken gestaltet. Hände, die zupacken und helfen, findet der Betrachter in der Ausstellung zahlreich. Aber auch ganz andere Motive, die den Betrachter zum Weiterdenken einladen und zuweilen rätseln lassen. Die Techniken sind so unterschiedlich wie die Künstler selbst. Zeichnungen, Drucke, Malereien mit Öl-, Acryl-, Aquarell- oder Temperafarben, Mischtechniken auf Papier oder Leinwand, schwarz-weiß oder farbig. Sogar eine Plastik findet sich unter den Werken.

Das Thema ist indes kein Zufall. Denn die Idee brachte der Wermelskirchener Christoph Weber, selbst Student der Kunstschule, bei seinem Dozenten ein. Er berichtete von seinem Schlaganfall und den helfenden Händen der Seenotretter. Eine Ausstellung unter dem Thema "Helfende Hände" zugunsten des Vereins wünschte er sich und traf bei seinem Dozenten auf offene Ohren. Innerhalb von drei Wochen stellten die Kunststudenten die Ausstellung auf die Beine.

"Wir waren am Anfang skeptisch", erinnerte sich Alexander Rudy, "und wir haben auch die Skepsis in den Augen der Studenten gesehen." Das Thema sei sehr weit gefasst, die Zeitspanne sehr kurz gewesen. Doch das Projekt glückte. "Unsere Studenten wurden richtig aufgerüttelt", erzählt der Dozent von der Beschäftigung mit dem Thema. Von dem Ergebnis können sich Interessierte noch bis Ende Februar ein Bild machen. Und jeder Besucher ist eingeladen, seine Stimme abzugeben und sein Lieblingsbild zu küren: Das beliebteste Bild wird während der Finissage am 27. Februar um 18 Uhr mit dem "Ersten Wermelskirchener Publikumspreis" ausgezeichnet. Außerdem werden die Bilder während der Abschlussveranstaltung versteigert. Der Erlös kommt dann den Seenotrettern zugute. "Bis dahin wünschen wir uns, dass die Kunst das tut, was ihre größte Aufgabe ist", erklärte Moderation Pe Weber während der Eröffnung, "sie soll wach halten."

(RP)
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