Wermelskirchen Autos blockieren Kirmes-Schausteller

Wermelskirchen · Trotz des seit Sonntag geltenden absoluten Halteverbots parkten gestern Morgen viele Autos auf dem Loches-Platz. Unbekannte hatten ein Absperrgitter zur Seite gestellt. Mitarbeiterinnen des Ordnungsamts verteilten zehn Strafzettel.

Wermelskirchen: Autos blockieren Kirmes-Schausteller
Foto: Teifel/Radermacher

So hatte sich Karl-Heinz Bauer die Anreise nach Wermelskirchen nicht vorgestellt. Als er und seine Mitarbeiter gestern Morgen gegen 7.30 Uhr ankamen und auf dem oberen Loches-Platz ihren Kirmes-Imbisswagen aufbauen wollten, wurden sie durch mehrere Autos ausgebremst, die das seit Sonntagabend geltende absolute Halteverbot missachteten und einen Großteil des Platzes blockierten. Mehr als zwei Stunden stand Bauers knapp 22 Meter langes Gefährt auf dem Platz vor dem Ärztehaus still.

 Mehrere dieser Hinweisschilder standen auf dem Loches-Platz.

Mehrere dieser Hinweisschilder standen auf dem Loches-Platz.

Foto: Sebastian Radermacher

Zeitweise blockierten bis zu 20 Fahrzeuge den Platz. Seit Sonntagabend gilt auf dem Loches-Platz ein absolutes Halteverbot, damit die Kirmes-Schausteller ihre Stände und Fahrgeschäfte aufbauen können, bevor am Freitag, 16 Uhr, das großes Kirmes-Treiben beginnt. Das Problem: Irgendjemand hatte in der Nacht zu gestern oder am frühen Morgen ein Absperrgitter an der Einfahrt des Loches-Platzes zur Seite geschoben, so dass die Zufahrt vorübergehend wieder möglich war.

"Es ist ein Kindergartenprinzip: Wenn einer reinfährt, fahren alle rein", schimpfte Karl-Heinz Bauer, der mit seinem Imbisswagen aus Solingen nach Wermelskirchen angereist war. Und er hatte eigentlich auch alles vorbereitet, um seinen Stand ohne Probleme aufbauen zu können. "Wir hatten am Vorabend extra unseren Bereich mit zwei Hinweisschildern und Flatterband abgegrenzt", sagte der Schausteller und fügte an: "Als wir aber heute Morgen ankamen, waren die Schilder zur Seite gestellt, das Flatterband lag zerrissen auf dem Boden und mehrere Autos parkten auf der Fläche." Selbst als er mit seinem Lastwagen fast die komplette Einfahrt blockierte, habe noch eine Autofahrerin versucht, sich durchzuschlängeln. "Sie meinte, sie wolle nur kurz eben zum Norma", sagte Bauer und schüttelte den Kopf. Auch der Fahrer des "Traber"-Lastwagens hatte Mühe, den langen Anhänger auf dem Loches-Platz zu rangieren.

 Mitarbeiterinnen des Ordnungsamts verteilten Strafzettel.

Mitarbeiterinnen des Ordnungsamts verteilten Strafzettel.

Foto: Sebastian Radermacher

Zwei Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes verteilten insgesamt acht bis zehn Strafzettel, teilte Amtsleiter Arne Feldmann gestern Nachmittag auf Anfrage der BM mit. Immer wieder mussten die Politessen am Morgen Autofahrer auf das absolute Halteverbot und die dazugehörigen Hinweisschilder am Rande des Loches-Platzes hinweisen. "Wir haben ausreichend beschildert und darauf hingewiesen, dass ab Sonntag das Halteverbot gilt", sagte Feldmann.

Bei einigen Wermelskirchenern scheint sich die lange Tradition der Kirmes - mit dem dazugehörigen Aufbauprozedere und der Sperrung des Platzes knapp eine Woche vor Beginn - scheinbar noch nicht herumgesprochen zu haben. Denn es waren fast ausschließlich Fahrzeuge mit GL-Kennzeichen, also ortskundige Fahrer, die den Platz gestern Morgen noch zum Parken nutzten. Die Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes sahen vom Abschleppen der Autos ab. Sie verteilten Strafzettel, warteten bis die Fahrer zu ihren Autos zurückkehrten und machten dann noch mal deutlich, dass das Parken untersagt war. Nach und nach trudelten die Fahrer an ihren Autos ein. Manche nahmen mit etwas Verwunderung die Strafzettel an der Windschutzscheibe zur Kenntnis, andere fuhren ohne Regung davon.

Um 10 Uhr stand noch ein Fahrzeug auf dem Loches-Platz, das gestern aber keinen Kirmes-Schausteller behinderte. "Wir mussten kein Auto abschleppen. Und es hat sich auch kein Schausteller offiziell bei uns beschwert. Von daher sehe ich die Situation nicht dramatisch", sagte der Ordnungsamtsleiter.

(RP)
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