Wermelskirchen Balkantrasse gehört zur Region

Wermelskirchen · ADFC-Sprecher Frank Schopphoff weist auf die wichtige Zugehörigkeit zum Bahntrassen-Verbund hin. Nur so könne überregional mit einem einheitlichen Logo das Radfahren über die Stadtgrenzen hinaus vermarktet werden.

 Ist der ehrenamtliche Ideengeber der Panorama-Radwege auf stillgelegten Bahntrassen: Dr. Achim Bartoschek.

Ist der ehrenamtliche Ideengeber der Panorama-Radwege auf stillgelegten Bahntrassen: Dr. Achim Bartoschek.

Foto: Teifel, Udo

"Wegen der besonderen Qualität der Bahntrassen ist es sehr wichtig, dass dieses Qualitätsmerkmal schon im Namen erkennbar ist. Auch sollte der Radweg dank seines Namens unserer Region zugeordnet werden können." Damit bricht Frank Schopphoff, örtlicher Sprecher des ADFC, noch einmal die Lanze für den Namen "Panoramaradweg Balkantrasse". Aus seiner Sicht ist die "Balkantrasse" als Namen aus dem Bahntrassenradwege-Verbund nicht wegzudenken.

Eineinhalb Monate vor Eröffnung des neuen Radweges zwischen Lennep und Burscheid auf der Trasse des ehemaligen "Balkanexpress"-Schienenzuges hat Bürgermeister Eric Weik die Diskussion angestoßen, für den Namen "Balkantrasse" einen neuen Begriff zu suchen. Er sieht den Namen negativ behaftet.

Dies lasse sich laut Schopphoff aber nicht eindeutig beantworten. Sollte der Name "Balkanexpress" auf bergiges und dünn besiedeltes Gebiet hinweisen oder möglicherweise als eine ironische Anspielung auf den legendären Luxuszug "Orient-Express" geprägt worden sein? "Junge Freizeit- und Genussradler lässt der Begriff ,Balkan' weniger an Krieg, sondern eher an eine Region mit unberührter Natur denken", so Schopphoff. Und er zieht für sich die Schlussfolgerung, dass zahlreiche Wermelskirchener gern weiterhin den seit Jahrzehnten vertrauten Namen "Balkanexpress" oder "Balkantrasse" verwenden möchten und von der Werbewirksamkeit überzeugt seien.

Mit einheitlichem Logo werben

Mit "Balkantrasse" bliebe die Zugehörigkeit zu einem Trassen-Verbund erkennbar. "Und das lässt sich, wie vertraglich im Juni 2011 vereinbart, mit einem einheitlichen Logo vermarkten." Zudem liege Wermelskirchen im Zentrum dieser ehemaligen regionalen Bahntrassen. "Das muss jetzt die Gastronomie erkennen und entsprechende Angebote machen. Übernachten in Wermelskirchen und dann Themen- oder Familienradtouren anbieten. Das alles ist künftig möglich."

Er rechnet auch damit, dass ab 2013 dieser Radtrassen-Tourismus boomen werde. Dafür würden besonders die Fachpublikationen für Radler sorgen. "Die werben mit großflächigen Geschichten und Fotos für dieses Radfahren auf Bahntrassen, wie jüngst erst für eine Tour in Spanien." Und Radfahrer aus nah und fern würden danach ihre Touren aussuchen.

Er warnte davor, den ins Gespräch gebrachten Vorschlag "Wupper-Rhein-Radweg" zu verwenden — damit würde man sich nicht von bereits verwendeten Namen wie "Wupper-Radweg" oder "Rhein-Radweg" abgrenzen. "Die Radtouristen würden vermuten, der Weg führe am Fluss entlang." Ein Bahntrasse habe aber eine eigene Qualität — eben häufig abseits des Straßenverkehrs mit wenig Steigung die Natur genießen.

(RP/rl)
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