Wermelskirchen Bauschutt im Eifgen - Hinweise auf Täter

Wermelskirchen · Der Kreis erstattet Anzeige. Ob die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnimmt, bleibt abzuwarten. Erste Zeugen haben übereinstimmend Pritschenwagen mit Schutt in Dabringhausen und an der Wanderweg-Zufahrt beobachtet.

 Dokumentiert den Umweltschaden: Diplom-Ingenieurin Kirsten Schulze vom Kreis-Umweltamt, die gestern Morgen mit Arne Feldmann (Ordnungsamtsleiter) den Schaden im Eifgenbachtal begutachtete.

Dokumentiert den Umweltschaden: Diplom-Ingenieurin Kirsten Schulze vom Kreis-Umweltamt, die gestern Morgen mit Arne Feldmann (Ordnungsamtsleiter) den Schaden im Eifgenbachtal begutachtete.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Hat ein Unbekannter mit einem Pritschenwagen den Bauschutt ins Eifgenbachtal transportiert und dort am Montagabend abgekippt? Dieser Spur geht jetzt das Ordnungsamt nach. Denn zwei Zeugen haben sich auf die gestrige Berichterstattung gemeldet und unabhängig voneinander einen Pritschenwagen mit Bauschutt beobachtet. Das teilte gestern Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann mit. "Ein Zeuge hat so ein Fahrzeug in Dabringhausen gesehen. Es hatte Bauschutt geladen. Ein anderer Zeuge sah einen beladenen Pritschenwagen im Eifgen in Höhe des Wanderweges gegen 20 Uhr." Das Fahrzeug soll eine niedrige Ladebordwand gehabt haben und mit einer dunklen Farbe lackiert sein - blau oder schwarz.

Spaziergänger hatten am Dienstagmorgen einen Haufen Bauschutt auf dem Wanderweg A3 entdeckt - unmittelbar an der Böschungskante zum Eifgenbach. Der Stadtverordnete Henning Rehse schaute dann die Böschung runter und entdeckte, dass ein Unbekannter den Bauschutt - hauptsächlich Abbruchmaterial aus einem älteren Gebäude - die zehn Meter Böschung abgekippt hatte. Hätte er den Haufen beseitigt, wäre diese Tat vielleicht nie oder später entdeckt worden.

Gestern Morgen machte sich die Diplom-Ingenieurin Kristen Schulze vom Kreis-Umweltamt gemeinsam mit dem Leiter des Ordnungsamtes, Arne Feldmann, ein Bild von dem Schaden im Naturschutzgebiet. Feldmann sicherte die Reifenspur, Schulze machte Fotos. Lehm, Tapetenreste, Stroh, aber auch Glaswolle - all dies wurde als Indiz dafür gewertet, dass das Material von einer Sanierung eines Fachwerkhauses oder -gewerkes stammen könnte. Schon vor Ort waren sich die beiden Behördenvertreter einig, dass die Tat nicht als Bagatelle eingestuft werde.

Das bestätigte sich im Laufe des Tages: Das Abkippen von Abfall wird nicht mehr als Ordnungswidrigkeit eingestuft, sondern als ein schwerwiegenderes Umweltdelikt - mit strafrechtlichen Konsequenzen. Denn der Vorfall ereignete sich im Naturschutzgebiet. Nicht mehr die Stadt, sondern der Kreis ist zudem Herr des Verfahrens und leitete gestern weitere Schritte ein. Kreissprecher Alexander Schiele: "Wir haben Strafanzeige erstattet, um den Verursacher zu ermitteln. Außerdem haben wir Wasserproben gezogen um auszuschließen, dass giftige Stoffe im Abbruchmaterial waren." Außerdem ist eine Beweissicherung durch das Umweltamt erfolgt.

Die Strafanzeige werde bei der Polizei gestellt, ob dann die Staatsanwaltschaft ermittelt, müsse abgewartet werden, sagte Schiele.

Stadt wie auch Kreis sind auf der Suche nach weiteren Zeugen. Ansprechpartner ist Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann (Tel. 02196 710320) oder die Polizei (02202 2050). Um die zeitnahe Entsorgung kümmere sich die Stadt Wermelskirchen als Eigentümer der Fläche, sagte Schiele. "Das wird für den zu beauftragenden Unternehmer sicher eine Herausforderung. Mit schwerem Gerät ist da wohl nichts zu machen. Da müssen die Mitarbeiter die Böschung runterkraxeln." Das Material muss über eine Seilwinde hochgezogen werden. Damit soll heute begonnen werden.

(RP)
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