Wermelskirchen Bauverein plant weiteren Wohnungsbau

Wermelskirchen · Das Nachbarschaftscafé im "Quartier Wielstraße" ist noch nicht angekommen. An der Grünestraße sind zwei Grundstücke gekauft worden. 15 Wohneinheiten werden im Bereich Stettiner-/Breslauer Straße entstehen.

Noch wirkt das Nachbarschaftscafé im Neubau des Gemeinnütziges Bauvereins an der Breslauer-/Ecke Wielstraße steril. Es fehlen Pflanzen, Bilder, etwas Dekoration und natürlich Besucher. Doch es ist ja auch gerade erst fertig geworden. "Das muss wachsen und auch in der Nachbarschaft bekannt werden", sagte Ulrich Mahlkow vom Vorstand des Bauvereins. "Wir werden auch noch ein Hinweisschild anbringen, damit es jeder sehen und finden kann."

Immerhin konnte es für die aktuelle Mitgliederversammlung gut genutzt werden. Michael Garnich, Vorsitzender des Aufsichtsrats, berichtete über den geprüften und ordnungsgemäß abgeschlossenen Jahresabschluss 2013. "Durch das neue Projekt in der Wielstraße wird der Bauverein wieder richtig wahrgenommen", sagte Garnich mit zufriedener Miene.

Vorstandsmitglied Werner Geismann informierte über den aktuellen Stand. Der Gemeinnützige Bauverein bewirtschaftet 504 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 31 000 Quadratmetern. "Die Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter beträgt 4,58 Euro. Sie liegt damit um 20 Prozent unter dem Mietspiegel", sagte Griesmann. 21 Wohnungen sind im "Quartier" entstanden, und schon ist bereits Neues in der Planung: Zwei Neubauten mit 15 Wohneinheiten sind im Bereich Stettiner- / Breslauer Straße. Dafür wird Altbestand abgerissen. Außerdem wurden zwei Grundstücke in der Grünestraße gekauft.

Der gemeinnützige Gedanke ist offenbar beliebt. So wurden Jubilare geehrt, die seit 25 Jahren und sogar noch länger Mitglied im Bauverein sind. Ursula Eckard und Werner Lorenz wohnen in den Häusern an der Beltener Straße. Mit einem Gutschein von Café Wild dankte der Verein für 50-jährige Mitgliedschaft. Offenbar sind alle zufrieden, denn Lorenz sagte: "Ich habe meine Wohnung nie verlassen."

"Bauverein klingt etwas angestaubt", sagte Garnich, "doch die Idee ist aktueller denn je". Die Grundlagen schufen Hermann Schulze-Delitzsch 1849 mit der ersten Genossenschaft für Handwerker und Wilhelm Raiffeisen, der 1848 die erste landwirtschaftliche Genossenschaft gründete. "Mit dem fertiggestellten Projekt gehen wir über das reine Wohnen hinaus", sagte der Vorstand. "Es stehen Gästewohnungen zur Verfügung, die für 25 Euro pro Tag angemietet werden können. Darüber hinaus gibt es mit dem Café einen Nachbarschaftstreff. Das Cafè und ein weiterer Raum können auch für Familienfeiern genutzt werden."

Die Geschäftsstelle als Anlaufpunkt wird Anfang Juli ebenfalls in der Nähe eröffnet. Wichtig ist auch eine Kooperation mit dem Carpe Diem für Pflege und Betreuung. Das Café könnte ein neuer Treffpunkt nicht nur für die Bewohner werden. Die ersten Einladungshinweise für gemeinsames Basteln oder Handarbeiten kleben an der Scheibe.

(wsb)
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