Wermelskirchen Begeistert von Motorsport im kleinen Stil

Wermelskirchen · Carsten Peters hat eine mehr als 40 Meter lange Rennstrecke für ferngesteuerte Autos gebaut. Jeden Freitagabend treffen sich Motorsportfans bei ihm - sogar aus Holland reisen die Gäste an.

 Carsten Peters hat eine XXL-Rennstrecke für ferngesteuerte Autos gebaut. Zur Kirmes ist sie wieder für Besucher geöffnet.

Carsten Peters hat eine XXL-Rennstrecke für ferngesteuerte Autos gebaut. Zur Kirmes ist sie wieder für Besucher geöffnet.

Foto: Jürgen Moll

Wer sich in die zweite Etage von Euronics Peters an der Eich begibt und dort wie unten Fernseher, Spielekonsolen, Heimkinosysteme und Co. erwartet, wird enttäuscht. Für die meisten Männer ist das, was sich dort befindet, allerdings noch besser: Aus einer Ecke sieht einem eine lebensgroße Pappfigur von Sebastian Vettel entgegen, überall hängen Renn-Fahnen und Helme - und in der Mitte ist das Herzstück: eine mehr als 40 Meter lange Rennstrecke für ferngesteuerte Autos. Auf knapp 60 Quadratmetern rasen die kleinen Autos mit bis zu 60 Stundenkilometern dahin. Seit einem Jahr gibt es die Bahn nun schon, vor kurzem hat Carsten Peters sie komplett umgebaut. "Das ist einfach ein super Hobby, das sehr viel Spaß macht. Ich bin froh, mir diesen Traum erfüllt zu haben", sagt er stolz.

Jeden Freitagabend treffen sich bei ihm bis zu 15 Motorsport-Fans, um ihr gemeinsames Hobby im kleineren Stil auszuleben. "Es gibt spannende Mann-gegen-Mann-Duelle und zusätzlich noch ein geselliges Beisammensein. Ich weiß nicht, wie man einen Freitagabend besser verbringen kann", sagt Peters.

Neben den Wermelskirchenern kommen auch auswärtige Fans gerne zu der größten Indoor-Rennbahn im Bergischen. Ein Fahrer reist regelmäßig aus Neuss an, es waren aber auch schon Motorsport-Fans aus Belgien oder aus den Niederlanden da. "Zur Bahn-Wiedereröffnung war sogar der Mini-Z-Europameister zu Gast", berichtet Peters. Auf der Bahn wird hauptsächlich mit sogenannten Mini-Z-Autos im Maßstab von 1:28 gefahren, es sind aber auch Modelle in 1:18 und 1:24 erlaubt. Die Rundenzeiten der schnellen kleinen Autos werden mit einer modernen Zeitmessung gestoppt, die auf die Tausendstel genau ist. "Der Streckenrekord liegt bei 11,9 Sekunden", sagt Peters.

Die größte Neuerung seit Wiedereröffnung ist der Untergrund. Wo vorher noch Teppichboden lag, wird jetzt auf "Gummischrot" gefahren. "Dabei handelt es sich um ein hochwertiges RCP-Gummigranulat, das bei allen internationalen Rennen Standard ist", erklärt der Inhaber der Bahn. Bei diesen Rennen ist es außerdem normal, selbst ein Fernlenkauto mitzunehmen. Diese kosten rund 200 Euro und brauchen ständig neue Teile. "Das ist schon kein ganz billiges Hobby", sagt Peters. Der große Motorsport sei allerdings noch teurer, so dass die kleinen Autos eine gute Alternative seien, ergänzt der Modellbau-Fan. Auch seinen sechsjährigen Sohn Nick hat Peters schon mit seinem Hobby infiziert. Mit Begeisterung tauscht er bei den Autos Reifen aus und darf sogar auch schon langsam über die Rennstrecke fahren. "Da hängt die ganze Familie mit drin, und das sogar gerne", sagt Peters und lacht.

Im Moment werden auf der Bahn die "Wermelskirchen-Meisterschaften (WM) ausgefahren, die je aus zehn Minuten pro Vor- und Endlauf bestehen. Außerdem gibt es Langstreckenrennen, die etwa eineinhalb Stunden dauern. Für den Winter plant Peters auf einer Geraden eine Hochebene, um noch mehr Abwechslung zu schaffen. Außerdem möchte er in Zukunft "Nascar-Rennen" organisieren, bei denen nur im Oval gefahren wird. Zur großen Kirmes ist die Rennstrecke auch in diesem Jahr wieder für interessierte Besucher geöffnet.

(kron)
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