Wermelskirchen "Bergische Nessie" in der Talsperre

Wermelskirchen · Bleigießen zum Jahreswechsel - Michael Graf von Berg blickt in die Zukunft. Er sieht ein Ungeheuer in der Dhünntal-Sperre, eine Bombenstimmung zur Kirmes, einen Rockstar bei der Musik-Tour und, dass Wölfe bei uns heimisch werden.

 Der "Highlander" bei seiner "Bleigieß-Premiere".

Der "Highlander" bei seiner "Bleigieß-Premiere".

Foto: Moll

Sein "Pech"-Likör ist ein ur-bergisches Produkt, er selbst ist ein Wermelskirchener Original. Genannt wird er "Highlander", unter diesem Namen ist er bekannt. Sein vollständiger Name lautet Michael Karl Martin Graf von Berg, dazu kommt der Titel "Laird of Glenmore". In 2016 feierte sein "Pech" zehnjähriges Bestehen. Mit Weissagungen für Wermelskirchen in 2017 deutete der 54-Jährige zum anstehenden Jahreswechsel die Ergebnisse seiner persönlichen Premiere im Bleigießen: "Das macht echt Spaß. Ich hätte gar nicht gedacht, dass mir zu diesen Gebilden etwas einfällt, dass ich dazu überhaupt eine Idee habe."

Gleich der erste Wurf sorgt für einen kleinen Schrecken, denn das in einem Löffel über einer Kerze verflüssigte Zinn erstarrt im kalten Wasser zu einem Gebilde in Form einer Bombe oder Granate. Für den optimistischen "Highlander" aber kein Grund zur Besorgnis: "Hier sehe ich doch ganz klar eine Bombenstimmung zur großen Kirmes im kommenden Jahr voraus."

Alle Tourismusförderer und Hoteliers in Wermelskirchen dürfte die Voraussage einer "Bergischen Nessie" erfreuen: "Seht her. Das ist eindeutig ein Ungeheuer - nur nicht von Loch Ness, sondern es wird im kommenden Frühjahr in der Dhünntal-Sperre auftauchen und gesichtet. Dieses Ereignis formt sich dann natürlich zur Legende und lockt jede Menge Schaulustige nach Wermelskirchen." Als sich das flüssige Metall in der Wasserschüssel zu einem sich verjüngenden, länglichen Stab formt, bricht Michael Graf von Berg in schallendes Gelächter aus: "Alle diskutieren doch im Moment über neue Waffen für die Polizei. Ich erkenne hier die neuen Schlagstöcke für die Polizei in Wermelskirchen. Diese Stöcke bekommen eine Art Vibration-Klapp-Mechanik, so dass man mit ihnen ohne Kraftaufwand und Armbewegung bei den Bösewichten auf den Busch klopfen kann."

 Dieses Gebilde deutete Michael Graf von Berg als Ungeheuer, das im kommenden Frühjahr in der Dhünntal-Sperre auftauchen und gesichtet wird.

Dieses Gebilde deutete Michael Graf von Berg als Ungeheuer, das im kommenden Frühjahr in der Dhünntal-Sperre auftauchen und gesichtet wird.

Foto: Moll

Beim Bleigießen wächst der Graf von Berg, der von sich sagt, dass ein Highlander niemals sitzt oder kniet, solange es noch geht, mit seinen "Aufgaben": "Mit jedem Wurf wird es anders und besser." Der Blick fällt in die Schüssel, wo sich dieses Mal nicht ein einzelnes Klumpengebilde befindet, sondern mehrere Einzelteile: "Dieses kugelige Stück mit einer Aushöhlung deutet auf einen archäologischen Fund hin, der in alle Munde sein wird und ein großes Bauvorhaben verzögert - vielleicht am Loches-Platz. Und die kleineren Teile sehen aus wie ein Wolfsrudel, ich sehe voraus, dass der Wolf in unserer Region sehr bald heimisch wird."

Eine filigrane, mehrfach verzweigte Figur fördert der nächste Wurf zutage: "Das ist ein Pärchen. Ich erkenne eine Frau, vielleicht eine Fee, und sogar eine Träne. Offensichtlich steht dieses Ereignis unter keinem guten Stern - möglicherweise ein Abschied. Die Person, die die Frau umarmt, sieht eher wie ein Außerirdischer aus. Das könnte man so verstehen, dass Wermelskirchen in 2017 unerwarteten Besuch bekommt."

Als Rockmusikfan ist der "Highlander" mit seinem "Pech"-Stand alljährlich beim weltweit größten Heavy Metal-Festival "Wacken" vertreten. Die erstarrten Metallgebilde im Wasser bauen auch hierzu eine Brücke: "Das sieht doch eindeutig wie ein Gitarrist auf einem Barhocker aus. Ich würde mal vorhersagen, dass zur nächsten Wermelskirchener Musik-Tour ein echter Rockstar auftritt."

(RP)
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