Wermelskirchen Betriebshof räumt nach Prioritätenliste

Wermelskirchen · Die Routen der städtischen Räumfahrzeuge sind in drei Stufen unterteilt, wobei Hauptstraßen Vorrang haben. Jedes Auto ist pro Route knapp 100 Kilometer unterwegs. Für Bundes-, Kreis- und Landstraßen ist die Stadt nicht zuständig.

 Der Betriebshof der Stadt räumt die Gemeindestraßen in Wermelskirchen nach einer Prioritätenliste. Wichtige Hauptverkehrsstraßen - zum Beispiel die Königstraße Richtung Krankenhaus - haben zunächst Vorrang.

Der Betriebshof der Stadt räumt die Gemeindestraßen in Wermelskirchen nach einer Prioritätenliste. Wichtige Hauptverkehrsstraßen - zum Beispiel die Königstraße Richtung Krankenhaus - haben zunächst Vorrang.

Foto: BM-Archivfoto (Teifel)

Nach dem stressigen Samstag mit bis zu 15 Zentimeter Neuschnee ist bei Betriebshofleiter Volker Niemz und seinen Mitarbeitern gestern etwas Ruhe eingekehrt. "Der Samstag war schon hart", sagt Niemz rückblickend. Gegen 10 Uhr einsetzender Schneefall sorgte für rutschige Straßen in Wermelskirchen - der Betriebshof hatte viel Arbeit, um die Straßen wieder von Schnee und Eis zu befreien. "Wenn es nachts anfängt, zu schneien, haben wir ein paar Stunden Vorlaufzeit, bis der normale Verkehr einsetzt. Am Samstag ging es aber erst los, als schon viele Autos unterwegs waren", erläutert Niemz.

 Am vergangenen Samstag war es gegen 13 Uhr auf der Dellmannstraße (B 51) stellenweise noch sehr glatt. Es dauerte mehrere Stunden, bis die Fahrbahn wieder komplett von Schnee und Eis befreit war. Auf der Mozartstraße (r.) bildete sich eine geschlossene Schneedecke - erst am Sonntag war die Straße geräumt.

Am vergangenen Samstag war es gegen 13 Uhr auf der Dellmannstraße (B 51) stellenweise noch sehr glatt. Es dauerte mehrere Stunden, bis die Fahrbahn wieder komplett von Schnee und Eis befreit war. Auf der Mozartstraße (r.) bildete sich eine geschlossene Schneedecke - erst am Sonntag war die Straße geräumt.

Foto: Teifel/Kristy Radermacher

Sobald der Schneefall einsetzt, rücken die Mitarbeiter des Betriebshofs mit insgesamt vier Fahrzeugen aus. Unterstützt werden sie durch die "kleine Rufbereitschaft" (eine beauftragte Firma), die mit zwei weiteren Fahrzeugen und sieben Fußtrupps Straßen, Parkflächen und Gehwege räumt. Die Reihenfolge der zu räumenden Straßen ist laut Satzung eindeutig geregelt, erklärt Niemz. Die Routen seien in drei Stufen aufgeteilt, wobei Stufe 1 - zum Beispiel die Königstraße zum Krankenhaus oder auch der Bereich rund um die Schulen - Vorrang habe. Von diesen Straßen arbeiten sich die Räumfahrzeuge zu den Nebenstraßen vor. Seine Mitarbeiter stehen ständig in Kontakt. "Sie müssen - je nach Wetterlage - kurzfristig reagieren und entscheiden, ob sie Route 1 noch einmal räumen müssen oder Route 2 in Angriff nehmen können", erklärt Niemz und fügt an: "Es gibt Tage, da müssen wir die Königstraße in ein paar Stunden viermal räumen." Jedes Auto ist pro Route knapp 100 Kilometer unterwegs - inklusive Leerfahrten, wenn neues Salz geholt werden muss.

Dass Wermelskirchener verärgert sind, wenn nach längerer Zeit vor ihrer Haustür immer noch nicht geräumt worden ist, kann Niemz verstehen. Am Samstag hatten einige Nutzer im sozialen Netzwerk Facebook den Betriebshof kritisiert, weil gegen Mittag in Finkenholl immer noch nicht geräumt worden war - mehrere Autos waren von der Straße gerutscht. Zu diesen Anmerkungen stellt der Betriebshofleiter klar: "Wir sind für das Räumen der Gemeindestraßen zuständig - nicht für Bundes-, Land- und Kreisstraßen." Die besagte Straße bei Finkenholl ist eine Landstraße. In Notfällen und bei entsprechenden Hinweisen würden seine Mitarbeiter natürlich auch die besagten Routen verlassen und auch mal auf Bundes- oder Landstraßen räumen oder streuen, betont Niemz. "Wir stehen mit der Straßenmeisterei in Kontakt. Wenn es einen Notfall gibt, helfen wir aus. Wir fahren aber an solchen Tagen nicht alle fünf Minuten durch Finkenholl." Niemz versichert, dass seine Mitarbeiter alles dafür tun, um sowohl Haupt- als auch Nebenstraßen so schnell wie möglich von Schnee und Eis zu befreien.

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Foto: Judith Conrady

Am vergangenen Samstag gab es für die Räumdienste ein großes Problem: "Die Fahrbahn war sehr feucht und kalt. Als der Schnee einsetzte, bildete sich zunächst eine Eisschicht. Es dauerte dann einige Zeit, bis das Streusalz das Eis zum Schmelzen brachte", erklärt Sascha Mertens, Leiter der Straßenmeisterei Burscheid, die für das Räumen der Landes- und Bundesstraßen zuständig ist. In der ersten Runde konnten die Fahrzeuge lediglich die auf dem Eis liegende Schneeschicht räumen. "Erst am späten Nachmittag wurde es entspannter." Niemz und Mertens gehen davon aus, dass es gegen Ende der Woche noch einmal schneien wird.

(RP)
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