Wermelskirchen BEW stellt Stadt neues Elektroauto zur Verfügung

Wermelskirchen · Sie sind keine Renner. Noch nicht. Elektroautos fahren bei weitem noch nicht so viel auf Deutschlands Straßen, wie es die Bundesregierung und Umweltschützer gerne hätten.

 Bürgermeister Rainer Bleek "tankt" schon mal das neue Auto der Stadt auf.

Bürgermeister Rainer Bleek "tankt" schon mal das neue Auto der Stadt auf.

Foto: M. Schütz

Aber schenkt man BEW-Geschäftsführer Jens Langner und den Bürgermeistern von Hückeswagen, Dietmar Persian, und Wermelskirchen, Rainer Bleek, Glauben, wird sich das in absehbarer Zeit ändern. Das Trio schreitet mit gutem Beispiel voran: Seit sechs Jahren stellt der regionale Energieversorger den Stadtverwaltungen von Hückeswagen, Wermelskirchen und Wipperfürth jeweils ein Elektroauto zur Verfügung. Gestern präsentierte Langner das neueste Modell des Renault Zoe, mit dem die städtischen Bediensteten in den drei Kommunen unterwegs sein werden.

Nach der Erfahrung mit den E-Autos hätten sich die drei Städte entschieden, weiter elektrisch mobil zu sein, betonte der BEW-Geschäftsführer. "Gemeinsam mit den Städten wollen wir die Elektromobilität im Bergischen Land weiter vorantreiben." Als überwiegend kommunaler Energiedienstleister sieht sich die BEW in der Pflicht, die Voraussetzungen für die Nutzung von Elektroautos zu schaffen. Im Bergischen betreibt die BEW zwölf Elektrotankstellen, in Wermelskirchen drei - an der Telegrafenstraße nahe des Rathauses, an der Oberen Remscheider Straße sowie an der Berliner Straße am Autohaus Hildebrandt.

Langner ist stolz darauf, den Kommunen ein Auto modernster Prägung zur Verfügung stellen zu können, dessen Reichweite deutlich höher ist. Kamen die E-Autos älterer Generationen mit einer Aufladung der Batterie auf maximal 200 Kilometer, schafft der Zoe jetzt gut das Doppelte. "Das ist eine kontinuierliche Entwicklung", glaubt der BEW-Geschäftsführer. Die E-Autos würden zunehmend wirtschaftlicher und günstiger.

Langner gestand zwar ein, dass die E-Autos in der Anschaffung noch teurer seien als Benziner oder Dieselfahrzeuge. "Aber bei den Folgekosten sind sie günstiger", versicherte er. E-Autos benötigten keine Inspektion und keinen Ölwechsel. Und hochgerechnet auf 100 Kilometer betragen die Stromkosten etwa vier Euro im Gegensatz zu zehn Euro beim Benzin. Daher ist sich Langner sicher: "Wir glauben fest an die Zukunft der E-Mobilität und sehen hier einen stark wachsenden Markt." Zudem seien E-Autos deutlich spritziger als normale Wagen.

Nicht durchgesetzt hat sich das sogenannte Drive-Share-Angebot der Stadt: Während die städtischen Bediensteten morgens mit dem E-Auto unterwegs waren, konnten interessierte Privatleute für einen kleinen Monatsbeitrag den elektrisch angetriebenen Wagen von 12 bis 18 Uhr fahren. "Das Angebot ist aber kaum in Anspruch genommen worden", bedauerte Bürgermeister Bleek. Daher sei das Angebot eingestellt worden.

(büba)
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