Wermelskirchen BGV bittet um Mithilfe beim Entziffern

Wermelskirchen · Im Juni hatte der Geschichtsverein Steine auf dem Loches-Platz gesichert. Sie wurden wahrscheinlich vor 178 Jahren von Julius Schumacher umgesetzt. Das Entziffern der Inschrift ist schwierig.

 Schwer zu entziffern ist die Inschrift auf einem der acht Steine, die auf dem Loches-Platz vom BGV gesichert wurde.

Schwer zu entziffern ist die Inschrift auf einem der acht Steine, die auf dem Loches-Platz vom BGV gesichert wurde.

Foto: jürgen Moll

Sie liegen am Rande des Weges zur Kapelle auf dem Stadtfriedhof Berliner Straße gleich neben dem Eingang: Acht Steine aus Grauwacke und Sandstein. Leicht versteckt unter den Büschen. Überzogen von der Patina der Zeit. Aber immerhin gesichert vor den Baggern, die vielleicht in ein oder zwei Jahren für einen Vollsortimenter Platz auf dem Loches-Platz schaffen. Die Sicherung der Steine war auch das Anliegen von Stadtführerin Petra Ammon. Sie hatte sie am Anfang der Allee aus mehr als 100 Jahre alten Weißbuchen entdeckt - und sie vorläufig den Familien Schumacher/Schmidt als mögliche Grabsteine zugeordnet. Gesichert sind sie, die Inschrift aber noch nicht entziffert.

Der BGV-Vorsitzende Volker Ernst ist sich nicht absolut sicher, dass es Grabsteine sind. "Das ist nur eine Vermutung." Aus Zeitgründen hat er noch nicht intensiv an der Entzifferung der Inschrift mitarbeiten können. "Hütte" und "Gott" waren Fragmente gewesen, die er schon im Juni entdeckte. "Wir werden jetzt im BGV-Vorstand das Thema noch einmal ansprechen. Und dann auch entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden." Hier soll vor allem mit Petra Ammon darüber gesprochen werden, wie sie das Thema sieht: "Sie hat es schließlich als Stadtführerin angeschoben."

Ernst vermutet, dass die Steine damals gemeinsam mit dem Taufstein von Julius Schumacher 1838 beim Abriss des Kirchenschiffes gesichert wurden. Der Taufstein war zwischenzeitlich als Springbrunnen im Einsatz. Dann fand er aber zurück in die Stadtkirche, wo er heute noch als Taufbecken steht. "Da vermutlich am Kirchhof die Steine die Begräbnisstätte einfriedeten, könnten auch Grabsteine darunter sein." Er gesteht, dass man "sich zu spät um diese Steine gekümmert" habe.

Da sie nun gesichert seien und zugänglich für jeden Bürger auf dem Friedhof lägen, sei das auch eine Möglichkeit für historisch interessierte Wermelskirchener, mal einen Blick auf die Steine zu werfen. "Vielleicht können Bürger ja mithelfen, die Inschrift zu entziffern."

Für Stadtführerin Petra Ammon ist es ganz wichtig, dass diese Steine "nicht auf der Bauschuttkippe" landen. Deshalb auch ihr Engagement. Als Stadtführerin hat sie natürlich gerade zu Julius Schumacher ein besonderes Verhältnis - der Familie Schumacher gehörte schließlich bis 1939 der heutige Loches-Platz. Die Bürgerhäuser waren einst das Wohnhaus. Ob mit den Steinen noch wissenschaftlich gearbeitet wird, ist unklar. "Ich hatte sehr wenig Zeit, mich mit den Steinen zu beschäftigen. Aber das wird noch passieren", sagt Petra Ammon.

Friedhofsamtsleiter Thomas Pleil hat sich die Steine schon mal genauer angeschaut. "Sie sind mit Sicherheit alle einseitig behauen und haben damit eine vorbereitete Oberfläche für eine mögliche Beschriftung." Einige könnten aber auch zur Hangsicherung genutzt worden sein. "Wir haben auf dem Friedhof einen Grabstein aus dem Jahr 1680 stehen, da sind die Inschriften bestens lesbar." Daher sei schwer einzuschätzen, ob es sich bei diesen Steinen um Grabsteine handelt.

Kontakt Wer mit dem Bergischen Geschichtsverein Kontakt aufnehmen möchte, kann dies über die Homepage tun. www.bgv-wermelskirchen.de

(RP)
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