Wermelskirchen Biomüll wird ab Montag kontrolliert

Wermelskirchen · Der Abfallwirtschaftsverband überprüft alle Biomülltonnen in Wermelskirchen, ob sie korrekt befüllt werden. Ist dies nicht der Fall, gibt's gelbe und rote Warnaufkleber. Ist eine Verwertung unmöglich, werden die Tonnen nicht geleert.

 Eine solche befüllte Biomülltonne findet der BAV häufig an Mehrfamilienhäusern vor: Die Papiertüte ist korrekt, die weiße Plastiktüte gehört aber genauso wenig in den Biomüll wie die grüne, kompostierbare Kunststofftüte rechts.

Eine solche befüllte Biomülltonne findet der BAV häufig an Mehrfamilienhäusern vor: Die Papiertüte ist korrekt, die weiße Plastiktüte gehört aber genauso wenig in den Biomüll wie die grüne, kompostierbare Kunststofftüte rechts.

Foto: Singer

Die "Biomüll-Polizei" kommt nach Wermelskirchen: Ab dem nächsten Montag, 31. Juli, wird der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) sämtliche Biomülltonnen im Stadtgebiet auf die korrekte Befüllung kontrollieren. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Die Abfallberatung des BAV hat in den vergangenen Wochen eine Informationskampagne zur getrennten Bioabfallsammlung im gesamten Verbandsgebiet gestartet.

Laut Angaben des BAV ist die Kampagne wichtig, weil die Motivation zur richtigen Mülltrennung immer weiter abnehme. Zudem verfestige sich ein Verhalten bei der Müllentsorgung, das gut gemeint, aber eben fehlerhaft ist. Das Hauptproblem beim Biomüll ist nicht der Müll, der in den Tonnen entsorgt wird, sondern die Tüten, in denen der Biomüll vorher eingepackt wird.

Warum ist eine korrekte Befüllung der Biotonne so wichtig? Aus den gesammelten Bioabfällen wird hochwertiger Kompost für die Landwirtschaft, den Garten- und Landschaftsbau sowie für die Nutzung in privaten Gärten hergestellt. Die richtige Befüllung der Biotonnen ist dafür die entscheidende Voraussetzung, erläutert die Stadt. Der Biomüll aus Wermelskirchen wird im Entsorgungszentrum Leppe aufbereitet. Kleinste Fragmente von beispielsweise Kunststoff, Glas oder Metall sind nur schwer bis gar nicht zu entfernen und erschweren laut BAV die Weiterverwertung und insbesondere die Qualität der wichtigen Ressource Bioabfall. "Besonders Plastiktüten, auch solche, die im Handel als kompostierbar angeboten werden, stören die Verarbeitung", heißt es in der Mitteilung. Der BAV appelliert: "Bitte verwenden Sie zur Sammlung Ihres Bioabfalls keine Plastiktüten, auch nicht solche mit Kompostierungshinweis!" Diese Tüten seien zur Verarbeitung in der Kompostierungsanlage ungeeignet, weil sie die technischen Prozesse behindern und sich erst nach längerer Zeit vollständig zersetzen. Die Folge: Plastikreste im Kompost. Nasse Bioabfälle, etwa aus der Küche, können in Zeitungs- oder Küchenpapier eingewickelt in die Biotonne gegeben werden. "Kompostierbare Papiertüten sind im Handel erhältlich."

So funktioniert die Kontrollaktion ab der kommenden Woche in Wermelskirchen: Alle zur Abfuhr bereitgestellten Tonnen werden mit einem roten, rautenförmigen Aufkleber versehen, der in Kurzform erläutert, was auf keinen Fall in die Biotonne gehört: neben Plastiktüten auch Verpackungsabfälle aus Glas, Metall und Kunststoff. Bei der ersten Kontrolle werden Biotonnen, die geringfügig falsch befüllt wurden, mit einem gelben "Warnaufkleber" versehen. Die Biotonne wird trotzdem geleert. Aber: Biotonnen mit stark fehlerhafter Befüllung (hauptsächlich Restmüll), die eine Verwertung unmöglich macht, erhalten einen roten Hinweiszettel und werden laut BAV nicht geleert.

Diese Biomülltonnen müssen von den Besitzern nachsortiert werden, sie werden in diesem Fall erst bei der nächsten planmäßigen Biomülltonnenabfuhr geleert. Tonnen, die nicht nachsortiert werden, werden wiederholt stehen bleiben.

(ser)
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