Wermelskirchen Blitzen mit Radarwagen ist nur in Kooperation möglich

In Remscheid wird derzeit diskutiert, ob die Stadt für 45 000 Euro zwei neue Tempo-Messfahrzeuge anschaffen soll, weil die Autos nach zehn Jahren Dauereinsatz verschlissen sind. Und darüber, ob die Stadt die Wagen mit neuen Kameras für insgesamt 100 000 Euro ausstatten soll. Für die Stadtverwaltung ist die Sache klar: Die Blitzerautos machen die Stadt durch den täglichen Kontrolldruck nicht nur sicherer, sondern spülen auch viel Geld in die Kasse. 9,5 Millionen Euro kamen in den vergangenen zehn Jahren zusammen. Selbst wenn man die Kosten fürs Personal und die Technik abzieht, bleibe für die klamme Stadt eine hohe Einnahme über.

Für die Stadt Wermelskirchen sei die Anschaffung eines Radarwagens derzeit kein Thema, sagt Bürgermeister Eric Weik auf Anfrage. "Nur Kreise und kreisangehörige Gemeinden mit entsprechender Größe dürfen den fließenden Verkehr überwachen", erläuterte Dezernent Jürgen Graef. Städte wie Wermelskirchen dürften dies nur mit einer Sondergenehmigung des Kreises. Allerdings könnte Wermelskirchen sich theoretisch mit anderen Städten zusammentun. "Wenn sich eine gute Kooperation ergibt, schließen wir diese nicht aus", sagt Weik. Allerdings sei die Anschaffung eines Radarwagens eine Kostenfrage. "Wirtschaftlichkeitsrechnungen stehen im Vordergrund", betont Weik, der die Anschaffungskosten eines Radarwagens auf rund 100 000 Euro schätzt. "Die müssen erst mal wieder eingenommen werden." Der Bürgermeister betonte aber, dass ein Radarwagen nicht nur Geld in die Kasse spülen solle, sondern dass es in erster Linie darum gehen müsse, "Unfälle zu reduzieren".

Kreisangehörige Städte brauchen mindestens 50 000 Einwohner, damit sie eigenständig blitzen dürfen. Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit zur Kooperation der Städte, sagt Kreissprecher Alexander Schiele. Allerdings müsse die Sinnhaftigkeit geprüft werden.

(RP)
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