Interview: Heisser Draht BM-Leser ärgern sich über Park-Such-Verkehr in der Innenstadt

Wermelskirchen · Die Verkehrssituation in der Innenstadt bleibt ein Dauerthema in Wermelskirchen. Viele BM-Leser äußerten sich gestern am "Heißen Draht" der Redaktion, und auch die Politik hat das Thema auf der Agenda.

Für Annette Mrozek ist die Telegrafenstraße das Hauptproblem - besser gesagt: der Durchgangsverkehr. "Die Straße sollte nur noch für den Lieferverkehr und Autos, die vom Brückenweg kommen, befahrbar sein. Für alle anderen sollte ein Verbot gelten", meinte sie. Dadurch würde ihrer Meinung die Durchfahrt unattraktiver, mehr Autofahrer würden den Brückenweg nutzen. "Man könnte dies doch mal testen und kontrollieren, ob sich dadurch am Verkehrsverhalten etwas ändert." Sie könne außerdem nicht nachvollziehen, warum Autofahrer direkt vor dem Geschäft halten müssen. "Man kann doch am Loches-Platz parken und eine Runde durch die Stadt drehen", meinte die BM-Leserin.

Wie viele andere Leser ärgert sich auch Horst-Jürgen Posseik vor allem über den Park-Such-Verkehr. "Es gibt zu wenig Parkplätze und gleichzeitig zu viele Geschäfte", sagte Posseik. Er schlug vor, das Rhombus-Gelände an der B 51 endlich zu entwickeln. "Man sollte dort einen Parkplatz errichten, der über eine Brücke mit dem Brückenweg verbunden wird. Von dort wäre man sehr schnell zu Fuß in der Innenstadt - und die Fläche wäre in die Innenstadt integriert", sagte Posseik.

Für Dieter Haarich ist der Brückenweg "die Fehlkonstruktion des Jahrzehnts". Es fahre niemand dort lang, weil es einfach viel zu eng sei. "Ohne den Mittelstreifen wäre viel mehr Platz - auch für Radfahrer", sagte Haarich.

Die CDU ist der Auffassung, dass die Optimierung des Verkehrs eng gekoppelt sein muss an die Bebauung des Loches-Platzes samt Ansiedlung eines Lebensmittelvollsortimenters, die von einer Mehrheit im Stadtrat (CDU, Bürgerforum, Grüne) gewollt ist. Zudem müsse in die Überlegungen einfließen, wie sich die Eröffnung des Stadt-Karree-Parkplatzes auf die Straßen und den Einzelhandel auswirke. "Wir erwarten, dass der Bürgermeister diese Fragen bei den Überlegungen zum Verkehr berücksichtigt, auch wenn er gegen einen Lebensmittelvollsortimenter auf dem Loches-Platz ist", sagte Randolph Schmidt, CDU-Sprecher im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr.

Außerdem teilt die CDU die Befürchtungen des "WiW"-Vorsitzenden Dankmar Stolz, dass es schwierig sei, Verwaltung, Ratsfraktionen und Vertreter von Vereinen kurzfristig zur Erstellung eines Fragebogens an einen Tisch zu bekommen. "Die Zeit, die die Verwaltung in eine allgemeine Umfrage investieren würde, sollte lieber in ein durchdachtes Verkehrsentwicklungskonzept gesteckt werden", meinte Schmidt.

Die CDU werde ihre Aktion "Ge(h)spräche" fortführen und dabei offene Fragen sowie Vorschläge der Verwaltung zur Stadtentwicklung und Verkehrsführung vor Ort diskutieren. "Wir möchten die Anregungen der Menschen aufnehmen", sagte Partei- und Fraktionsvorsitzender Christian Klicki.

(RP)
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