Wermelskirchen Bürger kritisiert Grünschnittkosten

Wermelskirchen · Henning Köhler sollte für zwei Säcke Abfälle 7,50 Euro bezahlen.

 Diese beiden Säcke mit Efeu-Schnitt sollen bei Reterra 7,50 Euro kosten.

Diese beiden Säcke mit Efeu-Schnitt sollen bei Reterra 7,50 Euro kosten.

Foto: Köhler

Als "unmöglich" bezeichnete BM-Leser Henning Köhler eine Regelung in Wermelskirchen, die es schon Jahrzehnte so in dieser Stadt gibt - und sich zum Beispiel von Remscheid abhebt: Wer in Wermelskirchen im Sommer seinen Grünschnitt auf der Sammelstelle abgeben will, muss dafür bezahlen. Das sieht Köhler nicht ein.

Der Dabringhausener hat keine Biotonne, sondern kompostiert auf seinem Grundstück. Jetzt hat er wucherndes Efeu geschnitten - was man natürlich nicht kompostieren kann. Da er keine Biotonne hat, wollte er zwei Säcke mit seinem Grünabfall zur Kompostieranlage bringen - und sollte dafür 7,50 Euro bezahlen. Da sei viel zu viel, meinte er. "Die Remscheider können ihren Grünabfall jederzeit kostenfrei an ihren Sammelstellen abgeben. Das ist wenigstens ein Service." Und warten bis zum Herbst, wenn auch in Wermelskirchen an vier Terminen eine kostenfreie Abgabe möglich ist, will er nicht. "Da muss sich die Stadt nicht wundern, wenn im Wald Grünschnitt abgekippt wird." Er bezeichnete die Wermelskirchener Regelung als "Schwachsinn".

Der Kämmerer Bernd Hibst, zuständig auch für Müllgebühren, hält den Wermelskirchener Weg für den richtigen. "Der Biomüll wird 14-tägig abgefahren, zwischen Mai und Oktober sogar wöchentlich. Ein Service, der in anderen Kommunen nicht immer selbstverständlich ist." Darüber hinaus biete die Stadt acht Termine für eine kostenfreie Abgabe von Grünschnitt an - jeweils vier im Frühjahr und im Herbst. "In den Sommermonaten ist das bisher - auch mit Rücksicht auf die Brutzeiten - nicht vorgesehen, zumal die Biotonne ja auch wöchentlich abgeholt wird", sagt Hibst.

Die kostenfreie Annahme von Grünschnitt werde üblicherweise über die Müllgebühren refinanziert - so auch in Wermelskirchen. "Mit einer Ausdehnung des Angebotes, kostenfreien Grünschnitt anzunehmen, steigen damit auch die über die Müllgebühr zu refinanzierenden Kosten an. Eine Subventionierung von Eigentümern größerer Grundstück durch die Gemeinschaft der Gebührenzahler wäre die Folge."

Er empfahl Herrn Köhler, den zusätzlichen Grünschnittbedarf durch einen großen Biomüllsack (120 l) zum Preis von 2,50 Euro abzudecken.

(tei.-)
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