Wermelskirchen CDU analysiert die Wahl-Schlappe erst nach den Herbstferien

Wermelskirchen · Der geschäftsführende Parteivorstand der CDU wird das für ihn enttäuschende Ergebnis der Bürgermeister-Stichwahl erst nach den Herbstferien intern aufarbeiten. Das teilt CDU-Chef Christian Klicki auf Anfrage unserer Redaktion mit. "Es sind bereits viele Leute im Urlaub, daher werden wir uns in der ersten Woche nach den Ferien zusammensetzen", teilt Klicki mit. Aus seiner Sicht sei es wichtig, dass bei der Wahlanalyse alle Vorstandsmitglieder dabei sind.

Wermelskirchen: CDU analysiert die Wahl-Schlappe erst nach den Herbstferien
Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Er persönlich hat Stefan Leßenichs Niederlage in der Stichwahl gegen Rainer Bleek (SPD) bereits aufgearbeitet. Es habe seiner Meinung nach einige "Wermelskirchener Wahlphänomene" gegeben, zum Beispiel das Aufeinandertreffen von "Alt gegen Jung". Ein weiteres CDU-Problem sei bei der Wahlanalyse im Kreisvorstand deutlich geworden: "Wir haben ein Stichwahlproblem", meint Klicki. Von 14 Stichwahlen im Kreisgebiet in der Vergangenheit habe die CDU nur eine gewinnen können. Die Christdemokraten schaffen es zwar, ihre eigenen Wähler zu mobilisieren und an die Wahlurnen zu locken. "Uns fällt es aber schwer, die Wähler anderer Parteien vor einer Stichwahl für uns zu begeistern", sagt der 23-jährige CDU-Chef. Dies sei auch bei der Stichwahl in Wermelskirchen deutlich geworden, bei der sich SPD-Mann Bleek mit 57,32 Prozent der Stimmen deutlich gegen CDU-Kandidat Leßenich (42,68 Prozent) durchgesetzt hatte. Bleek holte insgesamt 7331 Stimmen, nur 4559 Wermelskirchener schenkten Leßenich das Vertrauen. "Wir müssen langfristig daran arbeiten, die Wähler anderer Parteien bei solchen Wahlen für uns zu gewinnen.", fordert Klicki. Er habe bereits einige Ideen, die er bei der Wahlanalyse im Vorstand besprechen möchte.

Große Fehler im Wahlkampf hat die CDU seiner Meinung nach nicht gemacht. "Es gibt immer Kleinigkeiten, die man verbessern kann. Insgesamt war unser Wahlkampf aber gut. Die Leute waren sehr motiviert, die Basis hat gut mitgezogen", meint der CDU-Chef. Die Frage, ob die Wahlempfehlung durch die WNKUWG Stefan Leßenich eher geschadet statt genützt hat, ist laut Klicki nur schwer zu beantworten. Stefan Leßenich habe bei seiner Nominierung angeboten, mit allen Parteien und Gruppierungen Gespräche zu führen. "Die WNKUWG hat ihre demokratische Legitimation. Das ist in Ordnung", sagt Klicki und fügt an: "Selbst wenn man jetzt sagt, dass die WNKUWG Stefan Leßenich geschadet hat, erklärt das nicht die 1900 Stimmen Unterschied zu Rainer Bleek bei der Stichwahl."

(ser)
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