Landtagswahl 2017 CDU-Mann ist der Favorit im Wahlkreis

Wermelskirchen · Bei der Landtagswahl am 14. Mai können die Wähler zwischen sieben Kandidaten entscheiden. Rainer Deppe (CDU) vertritt bereits seit 2005 die Interessen des Wahlkreises 22, zu dem Wermelskirchen gehört, in der Landeshauptstadt. Ein Überblick.

 Der Rheinisch-Bergische Kreis ist bei der Landtagswahl in zwei Wahlkreise unterteilt.

Der Rheinisch-Bergische Kreis ist bei der Landtagswahl in zwei Wahlkreise unterteilt.

Foto: RBK

Wermelskirchen Es dauert einige Zeit, bis Rainer Deppe am 13. Mai 2012 die Tür des Nebenraumes im Kreishaus Bergisch Gladbach öffnet. Um kurz nach 20 Uhr betritt er den großen Saal. Zu diesem Zeitpunkt steht fest, dass der Christdemokrat zum dritten Mal als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 22, zu dem Wermelskirchen gehört, in den Düsseldorfer Landtag einzieht.

Deppe (36,6 Prozent der Erststimmen) hat das Duell gegen den SPD-Kandidaten Oliver Deiters (33,9 Prozent) knapp für sich entschieden. Doch freuen kann er sich nicht, denn das Ergebnis der CDU auf Landesebene ist zu niederschmetternd. Auf den Christdemokraten warten weitere Jahre Oppositionsarbeit in der Landeshauptstadt.

Fünf Jahre später stellt sich Rainer Deppe erneut zur Wahl. Der 60-jährige Overather will erneut das Direktmandat holen. Diesmal möchte er im Anschluss aber auf Oppositionsarbeit in Düsseldorf verzichten. "Im Landtag haben wir das totale Gegeneinander von Regierung zu Opposition. Selbst wenn man gute Anträge stellt, die der Regierung eigentlich gefallen, werden diese abgelehnt und nach einem halben Jahr mit anderen Überschriften wieder eingebracht", sagt Deppe. Er schießt weiter gegen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: "Der Kämmerer des Kreises hat ausgerechnet: Die sieben Jahre Regierung Kraft haben den Kreis 100 Millionen Euro gekostet. Die erhöhten Steuereinnahmen kommen nicht bis nach Wermelskirchen." Mit Blick auf die bisherigen Wahlergebnisse der vergangenen Jahre geht Deppe als Favorit ins Rennen.

Der Rheinisch-Bergische Kreis wird bei der Landtagswahl am 14. Mai wieder in zwei Wahlkreise unterteilt. Wahlkreis 21 umfasst die Städte Bergisch Gladbach und Rösrath, Wahlkreis 22 die Kommunen Wermelskirchen, Burscheid, Leichlingen, Odenthal, Kürten und Overath. Den Wahlkreis 21 hatte die CDU in Person von Holger Müller bei den Wahlen 2005 und 2010 gewonnen, 2012 holte hingegen Helene Hammelrath (SPD) das Direktmandat. Wahlkreis 22 ist seit mehr als 15 Jahren fest in Hand der CDU. Und wenn es nach Rainer Deppe geht, soll dies auch nach dem 14. Mai so bleiben.

Neben Deppe stellen sich sechs weitere Kandidaten zur Wahl: Heike Engels (SPD) aus Burscheid, Jürgen Langenbucher (Grüne) und Lothar Esser (FDP) aus Leichlingen, Henning Rehse (Freie Wähler) und Mike Galow (Linke) aus Wermelskirchen sowie Sebastian Weirauch (AfD) aus Kürten. Alle sieben Kandidaten wurden vom Wahlausschuss des Kreises offiziell bestätigt.

Heike Engels bringt frischen Wind in die SPD Rhein-Berg. Die 26-Jährige kann bereits auf mehr als zehn Jahre politische Erfahrung bei den Sozialdemokraten zurückblicken. Henning Rehse (54) ist in der Wermelskirchener Kommunalpolitik bereits ein alter Hase. Seit 1979 ist er politisch aktiv, seit 1989 gehört er ohne Unterbrechung dem Stadtrat an (bis 1996 für die CDU, seitdem für die WNKUWG). Zudem ist er seit 1989 Mitglied des Kreistages.

Für Mike Galow (40) ist es bereits die zweite Landtagswahl: 2012 hatte er für die Piratenpartei 7,1 Prozent der Stimmen geholt - jetzt geht er für die Partei Die Linke ins Rennen. Auch der 51-jährige Jürgen Langenbucher trat 2012 bereits bei der Landtagswahl an, holte damals für die Grünen neun Prozent. Der 63-jährige Lothar Esser begann seine politische Karriere vor acht Jahren mit dem Eintritt in die FDP, seit fünf Jahren ist er Ortsvorsitzender in Leichlingen, seit 2014 auch Ratsmitglied. Sebastian Weirauch (49) begann sein politisches Engagement im Jahr 2015, im vergangenen Jahr trat er der AfD bei und wurde zum Direktkandidaten gewählt.

Insgesamt gibt es in Wermelskirchen 27.269 Wahlberechtigte (Stand: Ende März). Bei der Landtagswahl dürfen alle Deutschen (Art. 116 Abs. 1 GG) ihre Stimme abgeben, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.

(ser)
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