Wermelskirchen Dawerkusen: Sturm abgesagt!

Wermelskirchen · Das Sturmtief "Ruzica" hielt viele Jecken gestern davon ab, auf dem "Zoch" in Dabringhausen zu feiern. Letztlich war das Wetter besser als gedacht. 600 Zug-Teilnehmer sorgten für gute Stimmung.

Die Jecken in Dabringhausen ließen sich ihren Rosenmontagszug vom Sturmtief "Ruzica" nicht vermiesen. Wer daran gedacht hatte, trug vorsichtshalber eine durchsichtige Plastikplane über seinem Kostüm. Als die ersten Wagen gegen 11 Uhr vom Höferhof auf die Altenberger Straße abbogen, hörte der bis dahin starke Regen zur Freude der Organisatoren sogar auf. "Wir ziehen das durch, ohne Wenn und Aber", stellte Harry Tiede klar und nahm auf dem letzten Wagen zwischen dem Dreigestirn und Bürgermeister Rainer Bleek Platz.

Zwar fuhr der Zug, bestehend aus 23 Gruppen und acht Wagen, durch ein halb leeres Dorf, weil viele Jecken aufgrund des angekündigten Sturms doch zu Hause geblieben waren. Wer allerdings gekommen war, hatte großen Spaß. Für Besucherin Anne Spijhers stand fest, dass sich die Entscheidung gelohnt hatte, Karneval mit ihren Kindern im Dorf und nicht etwa in einer größeren Stadt wie Köln zu feiern. "Hier in Dabringhausen ist der Umzug klein, und das ist für die Kinder viel schöner. So können wir einfach nach Hause gehen, wenn uns kalt wird oder wenn wir keine Lust mehr haben", sagte Spijhers.

Karnevalszug Dabringhausen 2016
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So jeck war der Zug in Dabringhausen

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Als gegen 11.30 Uhr ein kurzer, aber unangenehmer Regenschauer einsetzte, fingen einige Jecken aus Trotz einfach an zu tanzen. Die anderen flüchteten unter ihre Regenschirme. Der Riesenschirm eines Clowns wurde kurzerhand zum Unterschlupf für Karnevalisten, die keine Kapuze hatten. "Die sollten mal mit Regenschirmen werfen", sagte Besucher Daniel Maluszczak scherzhaft und fügte an: "Der Regen stört schon, aber die Stimmung ist trotzdem cool und die Musik ist super. So muss Karneval sein."

Getreu dem Motto "Solange es Süßigkeiten regnet, ist alles gut" flitzten Kinder über die Altenberger Straße und sammelten alles ein, was die Karnevalisten von ihren Wagen warfen. Platz zum Rennen war genug. Weite Teile der Gehwege waren leer, zwischen der Bäckerei Gosse und der Postfiliale war die Dichte an Jecken besonders gering. Alte Bekannte trifft man auf dem Dabringhausener Rosenmontagszug trotzdem in jedem Jahr. "Hier läuft das Ganze familiär ab, und das ist gut", lobte Besucherin Corinna Rehn aus Hilgen.

Wer beim Zug dabei war, brauchte zur Feier des Tages natürlich auch ein ordentliches Kostüm. Besonders fielen gestern die Damen des Tennisclubs Grün-Weiß auf, die als grellgrüne Tennisplätze über die Altenberger Straße marschierten. Die Karnevalsgesellschaft "Noh bei Kölle" hatte für ihr Gruppenkostüm zum Thema Schneewittchen nicht nur sieben, sondern gleich zwölf Zwerge im Schlepptau.

(RP)
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