Wermelskirchen Demografischer Wandel erhöht den Bedarf an Blut

Prekär wird die geringere Blutspendebereitschaft, da der Bedarf nach Blut stetig wächst. Zum einen liegt dies an neuen Methoden der Medizin, bei denen Blut eine bedeutende Rolle spielt. Wichtige Gründe sind aber auch die Zunahme an Herzkreislauf- und Krebserkrankungen sowie der demografische Wandel.

Die älter werdende Bevölkerung in Deutschland verstärkt die Nachfrage nach Blut, da sich im zunehmenden Alter Krankheiten häufen und der Operationsbedarf steigt. "Die bittere Ironie ist, dass die Menschen, die über Jahre Blut gespendet haben, die eigene Versorgung mit Blutkonserven nun im Alter mit Sorge betrachten", sagt Birgit Baust.

Vorsorge ist dem Fall leider nicht möglich, denn Blutkonserven sind nur eingeschränkt haltbar. Wurde die Blutspende in seine Bestandteile - Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Blutplasma - aufgeteilt und konserviert, kann es zwar in der Blutbank gelagert werden, die Lagerzeit variiert jedoch stark. Plasma kann eingefroren werden und ist bis zu zwei Jahre lang haltbar. Erythrozyten können bis zu 42 Tage lang aufbewahrt werden, Thrombozyten lediglich fünf. Gerade Thrombozyten sind aber für Krebspatienten wichtig, da klassische Behandlungen, wie die Bestrahlung oder Chemotherapie, nicht nur gezielt gegen die Krebszellen vorgehen, sondern auch das blutbildende Organ der Patienten schädigen. Es kommt zu Blutmangel, der durch häufige Transfusionen ersetzt werden muss.

Dabei steigt die Zahl der Krebspatienten seit Jahren rasant. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken weltweit 14 Millionen Menschen pro Jahr neu an Krebs. Bis 2030 soll sich die Zahl fast verdoppeln.

(beaw)
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