Wermelskirchen Den alten Bahnhof in Erinnerung behalten

Wermelskirchen · Nikolaus J. Breidenbach regt an, auf der Fläche an der B 51 auch in Zukunft an den Bahnhof zu erinnern. Es solle nicht alles verschwinden.

 Der alte Bahnhof Wermelskirchen im Jahr 1981.

Der alte Bahnhof Wermelskirchen im Jahr 1981.

Foto: Dörner (Archiv)/Teifel

Die aktuelle Diskussion über die künftige Nutzung des Geländes an der B 51 hinter dem Lidl-Markt hat Nikolaus J. Breidenbach auf den Plan gerufen. "Die ehemalige Bahnstrecke nach Lennep oder nach Opladen war doch mal das Tor zur großen Welt für Wermelskirchen", sagt der 74-jährige Historiker aus Wermelskirchen. Er würde es bedauern, sollte dies alles wegfallen. "Ich verstehe ja die Beweggründe der Autohäuser und die eventuelle Nutzung als Freizeitanlage für junge Leute. Aber muss deshalb alles Historische verschwinden?", fragt er.

 Noch heute liegen Gleise auf der Fläche des alten Bahnhofs, direkt an der Dellmannstraße. Dort könnte bald ein Jugendfreizeitpark entstehen.

Noch heute liegen Gleise auf der Fläche des alten Bahnhofs, direkt an der Dellmannstraße. Dort könnte bald ein Jugendfreizeitpark entstehen.

Foto: Teifel Udo

Als gutes Beispiel sieht er einige Nachbarstädte, die früher auch einmal mit dem Zug zu erreichen waren: Radevormwald erinnert mit einem alten Haltesignal an den früheren Bahnhof, Hückeswagen macht es ähnlich, dort gibt es einen alten Haltebahnhof, einen Prellbock und eine Achse einer Lok - und in Wipperfürth wurde als Erinnerung ein Schienenbus auf ein Stück Schiene gesetzt. Breidenbach hofft, dass in Wermelskirchen nicht alles verschwinden wird, sondern dass an dieser Stelle ebenfalls an den alten Bahnhof erinnert wird.

Bei einem Spaziergang sind die alten Schienen und Schwellen noch gut zu sehen. "Es muss ja nichts Großes sein", meint Breidenbach, "vielleicht ein Prellbock oder eine Signalanlage, vielleicht auch neben dem Trafohaus an der Fußgängerbrücke. Einfach ein Hinweis, dass hier mal eine wichtige Zugverbindung für die Stadt war." Während des Spaziergangs entsteht die Idee, Altes und Neues zu verbinden. Breidenbach könnte sich zum Beispiel vorstellen, einen alten Eisenbahnwaggon als möglichen Treffpunkt für die Jugendlichen in einem Freizeitpark herzurichten. "Das wäre eine tolle Sache, aber hoffentlich würde der Waggon nicht gleich zugeschmiert, wie es beim Schienenbus in Wipperfürth der Fall ist", sagt Breidenbach. Wenn die richtigen Leute damit beauftragt würden und die Graffiti-Kunst in die richtigen Bahnen gelenkt würde, könnte durchaus etwas Schönes entstehen, findet er.

Dafür gibt es nach Ansicht von Breidenbach an der Dellmannstraße und im Stadtgebiet einige Beispiele. "Es wäre eine gute Kombination, wenn an die Geschichte erinnert wird und es darüber hinaus auch eine Nutzung der ehemaligen Bahnhofsfläche gibt", sagt er und fügt an: "Das könnte dann ein toller Blickfang an der Stadtgrenze werden." Nikolaus J. Breidenbach hofft, dass seine Anregungen bei den zuständigen Stellen in der Diskussion über die zukünftige Nutzung der Fläche bei Zenshäuschen berücksichtigt oder zumindest geprüft werden.

(wsb)
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