"Engelchen-Mama zu sein, ist eine sehr schöne Sache", sagte Kati Willumat-Warnke, die als Kind selbst als Engelchen beim Nikolausumzug dabei war. Sie übernahm in diesem Jahr gerne die Betreuung der Kinder, nachdem Silvia Rojewski, die die Engelchen acht Jahre lang begleitete, das Amt der "Engelchen-Mama" aus zeitlichen Gründen aufgegeben hatte.

Auch den Mädchen Jette (7) und Paula Kalkuhl (9), Marie Empersmann (9), Nina Gäth (7), Jana Neumann (6) und Anna Siebel (5) war die Freude in den Gesichtern deutlich anzusehen. "Ich fühle mich richtig glücklich. Gleich werde ich wie ein Engelchen aussehen" sagte Paula. Ganz besonders freute sie sich auf die Kutschenfahrt durch die Stadt und auf die Pferde. "Ich liebe Pferde. Sie sind meine Lieblingstiere", erzählte die Neunjährige. Diese Leidenschaft teilt Paula mit Jette, Marie und Nina, die ebenfalls passionierte Reiterinnen sind.

"Die Idee, als Engelchen bei dem Nikolausumzug mitzufahren, hat sie sofort begeistert. Sie ist sehr stolz darauf und hat es allen erzählt" sagte ihre Mutter Janine Neumann. Der Auftritt ihrer Tochter weckte bei ihr schöne Kindheitserinnerungen. "Ich war selber mal ein Engelchen. Es war eine tolle Erfahrung" erinnerte sie sich.

Auf diesen besonderen Tag warteten die Kinder seit Wochen fieberhaft. "Für meine Tochter ist das ein ganz wichtiges Ereignis. Sie konnte es kaum erwarten", erzählte Mike Gäth, Vater von Engelchen Nina. Als seine Tochter erfuhr, dass sie in der Kutsche zum Weihnachtsmarkt mitfahren darf, hatte sie eine ganz klare Vorstellung, wie ein Engelchen auszusehen hat. Einen Tag vor dem Auftritt ließ sie sich die Haare extra so flechten, dass sie schön lockig wurden. "Engel haben blonde Locken. Deshalb möchte ich auch so aussehen", sagte Nina und zeigte stolz ihre blond gewellte Mähne. Freudestrahlend zeigten sich die Mädchen in ihren schneeweißen Gewändern, die einst Renate Schmitz-Mohr nähte, und in ihren goldenen Flügeln. Als die Engelchen endlich in der Kutsche saßen, waren alle Augen auf sie gerichtet. "Ich bin nicht schüchtern, aber ein bisschen aufgeregt bin ich schon" gab Paula zu. Kein Wunder. An dem Tag drehte sich alles um die Engelchen. "Das ist alles so spannend", sagte Jette.

Dennoch waren sie dieses Jahr nicht die einzigen Engelchen. Erstmals bekam die Engelsschar Verstärkung von zwei großen Engeln, die den Umzug zu Fuß begleiteten. Die Idee hatte Friseurin Petra Eckert. "Ich wollte den Nikolausumzug auf meine Art unterstützen" sagte sie. Ihre Engel verteilten jedoch keine Süßigkeiten, sondern Haarprodukte.

Angeführt von Nikolaus und Hans Muff ging es für die Engelchen vom Schwanenplatz los in Richtung Weihnachtsmarkt. Der Posaunenchor Wermelskirchen spielte weihnachtliche Melodien, die Engelchen winkten den Menschen zu und schenkten ihnen ein Lächeln. Auf dem Weg schlossen sich immer mehr Wermelskirchener dem Umzug an. "Das ist eine der schönsten Traditionen in Wermelskirchen. Ich bin froh, dass sie Jahr für Jahr von den Kindern weitergeführt wird", meinte Mirella Muhr. Dieser Tag wird den sechs Engelchen noch lange in Erinnerung bleiben.