Serie Verliebt In... Eipringhausen Der Heimat immer treu geblieben

Wermelskirchen · Rudi Preyer ist in Obereipringhausen fest verwurzelt. Der Dorfcharakter habe sich leider im Laufe der Jahre verändert.

 Rudi Preyer auf den Eipringhauser Felder. In dieser inzwischen gewachsenen Hofschaft ist seine Heimat. Der ist er treu verbunden.

Rudi Preyer auf den Eipringhauser Felder. In dieser inzwischen gewachsenen Hofschaft ist seine Heimat. Der ist er treu verbunden.

Foto: Jürgen Moll

Wermelskirchen "Alternativlos" ist eines der Lieblingsworte der CDU-Bundeskanzlerin. Auch wenn die Arbeit von Rudi Preyer als CDU-Mitglied in den Ausschüssen der Stadt schon lange beendet ist, gilt "alternativlos" auf jeden Fall für seinen Wohn- und Heimatort Eipringhausen. "Mein Sohn hat mal Ahnenforschung betrieben", erzählt Rudi Preyer. "Unsere Familie wohnt seit 400 Jahren hier an diesem Ort, in diesem Haus." Nie hat er einen Gedanken daran verschwendet, seine Heimat zu verlassen. "Ich wurde zwar in Lennep geboren aber das lag nur am Krankenhaus", sagt Preyer.

Seine Eltern betrieben eine Landwirtschaft, und schon früh war er darin eingebunden. "Morgens mit der Sense auf dem Feld und dann im Stall - das war völlig normal."

Eipringhausen unterteilt sich in "Ober"- und "Unter-Eipringhausen". Das liegt einfach an der Lage. Unten liegt einfach etwas tiefer. Preyer lebt in Obereipringhausen. "Das ist nichts Besseres. Es ist einfach so."

1959 lernte er seine spätere Ehefrau Etta kennen, die bei der Bäckerei Rau in Dhünn im Haushalt arbeitete. "Wie das so geht. Ich machte Urlaubsvertretung bei Rau als Fahrer und so habe ich sie getroffen. 1961 haben wir geheiratet."

Später arbeitete Preyer beim Raiffeisenmarkt im Außendienst und kannte jedes Dorf und jeden Hof in Radevormwald, Schwelm, Lennep oder Lüttringhausen. "Man ist einfach in der Region verwurzelt", sagt Preyer. Ab und zu gab es ein paar Tage Urlaub an der Nordsee bei den Eltern und Geschwistern seiner Frau. Auch zur Ostsee sind sie gefahren und in die Berge. "Bestimmt 20-mal an die gleiche Stelle nach Österreich und natürlich auf einen Bauernhof."

Jahrzehnte arbeitete er im Vorstand der Jagdgenossenschaft, 28 Jahre als Vorsitzender. Auch im Vorstand der FBG (Forstbetriebsgemeinschaft) war er aktiv und zehn Jahre fuhr Preyer auch den Bürgerbus. Er machte mit im Presbyterium und er war aktiv als CDU-Mitglied im Stadtrat. "Ich war immer geradeaus, immer mit einer klaren Richtung und einer klaren Meinung. Das passte nicht immer mit den Ämtern zusammen. Dann muss man es lassen. Meine Meinung ändere ich deshalb nicht", sagt Preyer.

Das Ehepaar hat drei Söhne, einer wohnt in Hückeswagen, zwei sind in Eipringhausen geblieben. Verwurzelt mit dieser Heimat, obwohl sich viel verändert hat. "Die Hof- oder Dorfgemeinschaft ist nicht mehr so wie früher. Es gab früher kein ,Sie' bei der Anrede. Selbst bei den Kindern nicht. Wir haben ,Tante' oder ,Onkel' gesagt, obwohl es gar keine verwandtschaftlichen Beziehungen gab. Heute gibt es Nachbarn, die wir gar nicht kennen", sagt Preyer. 2011 feierte das Ehepaar Preyer seine Goldhochzeit und hatte alle eingeladen. "Das war eine spannende Sache. Wir haben Leute kennengelernt, von denen wir gar nicht wussten, dass sie hier wohnen. Zu manchen gibt es noch Kontakt, andere sind schon wieder weg. Schade, früher war der Dorfcharakter ausgeprägter", sagt Preyer, aber woanders wohnen, kommt für die Eipringhauser gar nicht in Frage.

(wsb)
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