Wermelskirchen Die Ausbaukosten schrecken ab

Wermelskirchen · Die obere Wolfhagener Straße ist marode. Ausbau wohl frühestens 2020.

 Der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa (links) im Gespräch mit Anwohnern in der Wolfhagener Straße.

Der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa (links) im Gespräch mit Anwohnern in der Wolfhagener Straße.

Foto: Udo Teifel

Im oberen Teil der Wolfhagener Straße haben Mitarbeiter der Stadtverwaltung die gröbsten Löcher in der Fahrbahndecke am Freitag mit Asphalt geflickt; am Montag wurde an der ausgebauten unteren Wolfhagener Straße das Straßengrün geschnitten. "Der Beigeordnete kommt. Da soll's schön aussehen", frotzelten gestern Abend Anwohner des Wolfhagens bei einem Treffen. Dazu eingeladen hatte Werner Allendorf. Im Rahmen der CDU-Ge(h)spräche sollten Anwohner dem Beigeordneten die Probleme aufzeigen und auch Antworten erhalten.

Ein großes Problem der Anwohner dieses Ortsteils ist der Lärm von der Autobahn. Da wird auch samstags ab 6.30 Uhr gehämmert und gebohrt. "Es gibt kaum noch Tage, wo man ausschlafen kann", beschwerte sich eine Anwohnerin. Melanie Burghoff wohnt in einem der letzten Häuser vor der Autobahn. "Der Dauerlärm von der Autobahn, und dann die Raser auf der Landstraße 409 in Preyersmühle. Mit Autos, Unimogs oder Quads, aber auch Krads geht's da rauf und runter. Sie wenden oben oder unten und genießen anscheinend die Kurven. Für uns bedeutet das nur unerträglichen Lärm." Der Wald als Naherholungsgebiet sei schon lange verloren gegangen.

Laut Prusa wird es auf jeden Fall eine Lärmschutzmauer auf der Brücke geben, rund 4,50 Meter hoch. "Aber keinen Flüsterasphalt. Dadurch wird's nur zwei dB/A leiser." Er berichtete von Forderungen nach einem Tempolimit auf der Brücke nach Fertigstellung. "Das werden wir als Stadt dem Straßenbaulastträger Straßen NRW vorschlagen." Zudem werde die Stadt nach der Fertigstellung 2018 eigene Lärmmessungen vornehmen und den Straßenbaulastträger damit konfrontieren. Prusa ganz deutlich: "Lärm ist gesundheitsschädlich."

Der Orkan "Kyrill" habe zudem viele Bäume vor der Autobahn zerstört, so dass es nicht nur der freie Blick auf die Verkehrsader gibt, sondern der Lärm ungehindert ins Wohngebiet dringt. "Wir forsten aber schon auf." Das dauert aber noch Jahre, so dass es wohl erst der nächsten Generation helfen wird.

Bei Starkregenfällen ist für den unteren Bereich der Wolfhagener Straße (Richtung Spielplatz) Land unter durch Oberflächenwasser: Da schießt das Wasser von der oberen Wolfhagener Straße quasi ungehindert in die unteren Wolfhagener Straße, da es vor dem Abzweig keinen Gully gibt. Der soll eigentlich erst mit dem Straßenausbau angelegt werden. Prusa: "Ich werde prüfen lassen, ob wir den Gully vorab separat setzen können."

Im Wolfhagen gehen laut Allendorf die Meinungen derzeit auseinander, ob die marode Straße ausgebaut werden soll oder nicht. Viele wollen nur eine einfache Straßendecke haben. Prusa: "Es gibt ein technisches Regelwerk, wie eine Straße auszubauen ist." Der Nachteil für die Anwohner: Sie bekämen eine tolle Straße, Parkplätze und Gehweg, würden aber kräftig zur Kasse gebeten. Das will niemand. Der Ausbau wird aber kommen, hieß es gestern Abend. Spätestens 2020.

Ein Problem der heutigen Straßensituation ist, dass eigentlich der mögliche Fußgängerbereich vor den Grundstücken durch parkende Autos belegt wird. Allendorf: "Fußgänger müssen auf der Straße gehen.

(RP)
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