Wermelskirchen Die Natur holt sich das Schüttgutlager langsam zurück

Wermelskirchen · Die Fläche hinter dem Gewerbehof in Dhünn sieht nicht mehr aus wie ein ehemaliges Schüttgutlager. Grün ist es dort, Gräser, Blumen und Büsche sind auf den Wällen und teils angeschütteten Erdmaterialien gewachsen und decken das Areal zu. Bis 2018 wird sich auf dieser Fläche auch wohl nichts tun, berichtete auf Anfrage Florian Leßke vom Amt für Wirtschaftsförderung. "Es wird ein neuer Bebauungsplan erarbeitet und der Flächennutzungsplan geändert. Das Verfahren läuft." 2006 hatte die Stadt die Baugenehmigung für das Schüttgutlager erteilt - was sie hätte nicht tun dürfen, urteilte das Verwaltungsgericht Köln. Die Stadt hatte Abfall-, Wasser- und Landschaftsvorschriften missachtet. Ebenso hat der Pächter gegen Auflagen verstoßen und gefährliche Stoffe gelagert. Kreis und Stadt "heilten" die Panne, indem die Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet genommen wurde.

 Zugewachsen sind Wälle und Flächen des Schüttgutlagers in Dhünn.

Zugewachsen sind Wälle und Flächen des Schüttgutlagers in Dhünn.

Foto: tei.

Inzwischen haben sich die Fachbehörden getroffen und sich informell abgestimmt, berichtete Leßke." Der nächste Schritt wird die Bodenuntersuchung sein. Geprüft wird dabei, wie die Versickerung funktioniere und ob es Altlasten gebe. "Danach wird dann von einem Fachbüro ein Sanierungskonzept erstellt und der landschaftspflegerische Begleitplan erarbeitet." Ob in 2017 auch die Artenschutz-Untersuchung abgeschlossen werde, bleibe nach Auskunft des Amtsleiters abzuwarten. "Es sind noch viele Verfahrensschritte notwendig, bevor die Bebauungsplanänderung in den Fachausschüssen diskutiert werden kann." Zumal die Änderungen vorher auch noch in die Offenlage müssen - also die Bürger und Behörden ihre Anregungen, Bedenken wie auch Fragen äußern können. Deshalb ist Florian Leßke sehr zurückhaltend, ein Ende des Verfahrens zu prognostizieren. Vorsichtig nannte er im BM-Gespräch mal "Frühjahr 2018".

Das dauere eben, sagte der Amtsleiter, versicherte aber gleichzeitig, dass Schadstoffe in den Altlasten oder neu angeschütteten Materialien nicht in Bäche oder das Grundwasser getragen werde. "Die Stadt prüft das regelmäßig", sagte er. Bisher sei nichts entdeckt worden. "Wir haben auch keinen Zeitdruck, das Verfahren jetzt übers Knie zu brechen." Er betonte, dass die Schadstoffe auf jeden Fall entfernt würden, ehe der Betrieb im Schüttgutlager wieder aufgenommen werden könnte.

(RP)
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