Ostern Vom Suchen und Finden "Die Parkplatzsuche ist ein Abenteuer"

Wermelskirchen · Die Parkplatzsituation in der Innenstadt ist problematisch. Vor allem vormittags müssen Autofahrer auf der Suche nach einem Stellplatz Geduld haben. Die BM hat sich nach Geheimtipps umgehört.

 Auf der Suche nach einem Parkplatz in der Telegrafenstraße - so mancher Autofahrer gibt auf und stellt sich dreist auf die Fahrbahn.

Auf der Suche nach einem Parkplatz in der Telegrafenstraße - so mancher Autofahrer gibt auf und stellt sich dreist auf die Fahrbahn.

Foto: Jürgen Moll

Nicht selten stehen Autofahrer in Wermelskirchen vor dem Problem: Sie wollen schnell ein paar Besorgungen in der Stadt machen - doch die Parkplatzsuche erschwert eine schnelle Erledigung.

Veronika Klatt, Inhaberin der Engel-Apotheke, weiß um das Problem: "Hier an der Kölner Straße ist es besonders schlimm. Das geht bei Optik Jannasch los, dort steht eine Bank, wo eigentlich ein Parkplatz sein könnte", meint sie. Die Bank könnte auf die untere Kölner Straße verlagert werden, denn dort können aufgrund der schmalen Straße keine Parkplätze geschaffen werden. "Die Ladezone vor dem ehemaligen Kaufpark wurde zum Glück schon umfunktioniert", sagt die Inhaberin.

Insgesamt sei die Parksituation im direkten Umfeld ihres Geschäfts schlecht. "Durch die Schließung des Kaufparks sind dort alle Parkplätze weggefallen. Das Gymnasium ist meist den gesamten Vormittag über zugeparkt - und wenn auch noch der provisorische Parkplatz am Weihnachtsbaum wegfällt, fehlen noch mehr." Die Apothekerin hat schon reagiert und auf dem Marktpassagengelände einen Parkplatz angemietet, "aber wenn der besetzt ist, ist er eben besetzt". Als Geheimtipp sieht sie noch die Parkplätze in der Telegrafenpassage. "Aber die Wermelskirchener erscheinen mir nicht so Parkhaus-affin."

Dieser Ansicht ist auch Klaus Förster, Vorsitzender des Seniorenbeirats: "Ich bin jeden Tag in der Stadt unterwegs, und es ist oft ein Problem, nah und zentral zu parken. Das ist so gut wie nicht möglich." Förster zählt die Problemzonen auf: "Ein Engpass herrscht ganz klar vormittags. Hier ist es auf dem Loches-Platz und am Gymnasium voll, auch der Rathausparkplatz ist so gut wie immer besetzt." Sein Geheimtipp: "Der ehemalige Aldi-Parkplatz, dort habe ich oft Glück." Von dort aus erledige er seine Termine in der Stadt dann zu Fuß - aber: "Für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, ist das wirklich schlecht", sagt er. Deshalb hofft Förster, dass sich die Stadt beispielsweise bald mit dem Kaufpark-Eigentümer und dem Stadtmarketingverein "WiW" zusammensetzt, um möglicherweise Parkplatzflächen wieder zu erschließen.

Und genau das macht die Stadt, wie Dezernent Dr. André Benedict Prusa auf BM-Nachfrage erklärt: Es gebe eine Arbeitsgruppe, die alle zwei Wochen tagt. Dort werden insbesondere zwei Themenfelder besprochen: "Erstens: Welche Parkflächen sind unentdeckt und können durch das Instrument der Beschilderung zugänglich gemacht werden? Zweitens: Wo können wir neue Parkplätze schaffen? Hier ist das ehemalige Kaufpark-Parkhaus natürlich ein Thema", sagt Prusa.

Er könne und wolle jedoch keine konkrete Anzahl an fehlenden oder zu erschließenden Parkplätzen nennen oder einen Zeitraum, zu dem Ergebnisse präsentiert werden: "Das ist ein kontinuierlicher Prozess. Es gibt immer wieder operative Meilensteine."

Auch Anna-Maria Boyke hofft, von diesen Lösungen profitieren zu können. Die 18-Jährige ist seit kurzem im Besitz eines Führerscheins und kämpft häufig mit der Parkplatzsuche: "Es ist generell schwierig, einen Parkplatz in Wermelskirchen zu finden. Als Fahranfänger hat man es dann noch schwerer, denn ich halte eher nach einer größeren Lücke Ausschau - aber die sind eben noch seltener."

Bis dahin gilt es, die Parkplatzsuche mit den Worten von Klaus Förster anzugehen: "Es ist einfach ein Abenteuer."

(jini)
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