Wermelskirchen Wissenschaft mit Knalleffekt

Wermelskirchen · Die "Physikanten & Co." verblüffen das Publikum im Pfarrzentrum mit spektakulären Experimenten und sorgen für jede Menge Unterhaltung.

 Nur eins von zahlreichen Experimenten mit Wow-Effekt: Die Wirbelkanone schießt riesige Nebelringe über die Köpfe der Zuschauer.

Nur eins von zahlreichen Experimenten mit Wow-Effekt: Die Wirbelkanone schießt riesige Nebelringe über die Köpfe der Zuschauer.

Foto: F. Oehl

"Es gibt jetzt gleich ein nettes kleines Geräusch", kündigt Tobias Happe an. "Man kann sich davor schützen, indem man sich die Ohren zuhält und den Mund öffnet". Sekunden später ein lauter Knall, und die auf einem Tisch auf der Bühne stehende Metalldose fliegt meterhoch in die Luft. Kein Wunder - zuvor war Wasserstoff in die Dose geleitet worden, der mit Sauerstoff im richtigen Verhältnis ein explosives Gemisch, bekannt als Knallgas, bildet.

Dieses lautstarke Experiment war nur eines von vielen an einem aufregenden Freitagabend mit den "Physikanten & Co." im katholischen Pfarrzentrum St. Michael. Wenig später wurde Stoffhund "Laika" mit Hilfe einer Vakuumkanone auf eine Flugreise durch den großen Saal des Pfarrzentrums geschickt, und Nebelringe von beeindruckender Größe wurden über die Köpfe der Zuschauer hinweggeschossen. In der zweiten Hälfte der Vorstellung gab es sogar einen Feuertornado zu bestaunen.

Insgesamt rund 90 Minuten lang sorgte der "Physikant" Tobias Happe, unterstützt von Techniker Till Heemann, für beste Unterhaltung und demonstrierte, dass Wissenschaft keineswegs eine trockene Angelegenheit sein muss. Der Saal im Pfarrzentrum war dabei gut gefüllt mit Zuschauern jeden Alters.

In ganz Deutschland, aber auch in den Nachbarländern und sogar in Japan und Kasachstan haben Schauspieler aus dem rund 30-köpfigen Team des Unternehmens "Physikanten & Co." schon Auftritte absolviert. In den Shows, die immer von einem oder zwei Schauspielern und einem Techniker geleitet werden, dreht sich alles um das Thema Wissenschaft - oft auch speziell auf das Publikum zugeschnitten.

Am Freitagabend präsentierte Tobias Happe ein für jede Zielgruppe geeignetes "Best Of". "Wir verpacken Physik und auch Elemente aus Nachbarwissenschaften in ein Comedy-Programm", erklärte der Physiker und Schauspieler. "Der Effekt bei den Zuschauern ist dann hoffentlich: 'Wow, Physik kann ja auch richtig Spaß machen!'". Beim Wermelskirchener Publikum schien diese Botschaft am Freitag angekommen zu sein - und auch darüber hinaus sind die "Physikanten" mit ihrem Konzept seit Jahren erfolgreich. So erhielten sie etwa im Jahr 2012 die Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgezeichnet - eine Anerkennung, die auch schon Ranga Yogeshwar zuteil wurde.

Tobias Happe ist seit zehn Jahren Mitglied des "Physikanten"-Teams. Schon während des Studiums hatte er sich der Gruppe angeschlossen: "Ich habe damals auch Theater gespielt und fand, dass eine Kombination aus Physik und Theater für mich genau das Richtige ist." Also schwang er sich aufs Fahrrad und bewarb sich direkt vor Ort initiativ. "Nun bin ich schon seit einem Jahrzehnt dabei", erklärte Happe.

(fre)
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