Wermelskirchen Die Tafel verteilt 100 Tonnen Lebensmittel

Wermelskirchen · 2014 war ein erfolgreiches Jahr für die Wermelskirchener Tafel. Nach dem Bericht des Vorstandes auf der Jahreshauptversammlung werden pro Jahr rund 100 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige verteilt. 425 Haushalte mit 1000 Menschen aus 27 Nationen werden von der Tafel unterstützt. Es entsteht ein geteiltes Gefühl: Toll, dass es die Tafel gibt, traurig, dass diese Leistungen überhaupt notwendig sind.

Ein eingespieltes Team von 42 Mitarbeitern, sechs Fahrern und zwei Beifahrern ist im Einsatz. Mit zehn Tafeln in der Region arbeiten die Wermelskirchener zusammen. Man hilft sich und tauscht sich aus. "Eigentlich bleibt nichts übrig", sagte die Vorsitzende Brigitte Krips. "Alles, was nicht verteilt wird, findet noch Verwendung als Tierfutter. Es wird regelmäßig abgeholt." Als neuen "Lieferanten" konnte die Tafel im vergangenen Jahr Aldi Nord gewinnen - und so herrscht aus der Überflussgesellschaft und der Überproduktion kein Mangel an Nachschub.

Finanzielle Unterstützung gibt es durch viele Spenden. Firmen und Einzelpersonen beteiligen sich, auch bei kleinen Einzelaktionen kann eine schöne Summe zusammenkommen. An Leergut-Automaten kann sich der Kunde zum Beispiel entscheiden, ob er das Rückgeld annimmt oder ob er diesen Betrag an die Tafel spendet. Viele haben sich für die Spende entschieden - so sind 4400 Euro zusammengekommen. "Unsere Beteiligung am neuen Weihnachtsmarkt war erfolgreich", berichtete Krips, "nicht nur finanziell, sondern auch durch die vielen Gespräche, die wir mit den Besuchern hatten". Die neue Heizung im Gebäude der Tafel neben der Feuerwache vorm Eickerberg hat sich bewährt und bringt eine große Einsparung. So schließt der Kassenbericht von Schatzmeisterin Hiltrud Betke auch mit einem positiven Ergebnis ab. Die Rücklagen werden gebraucht für einen neuen Transporter, für die Renovierung des Büros und die Anschaffung von stabilen Regalen. Der neue Zugang mit einer behindertengerechten Rampe wurde während der Hoffnungswoche, koordiniert durch das Jugendcafé (Juca), gebaut. "Wenn jetzt noch, wie versprochen, neben dem Gebäude Parkplätze geschaffen werden, sind wir gut aufgestellt", meinte Krips.

Die Hilfsbedürftigkeit der Menschen steigt an. Das hat der Verein in seiner siebenjährigen Tätigkeit festgestellt. Und es liegt nicht nur an der steigenden Zahl von Flüchtlingen und Asylsuchenden. Auch immer mehr einheimische Bürger sind auf die Hilfe der Tafel angewiesen.

(wsb)
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