Wermelskirchen Die Telegrafenpassage wird saniert

Wermelskirchen · Investor Wolfgang Schmitz-Heinen spricht von Feuchtigkeitsschäden. Gutachter erarbeiten Umbau- und Nutzungskonzept.

 Panorama-Blick ins Innere der Telegrafenpassage: Leerstand, wohin man schaut. Und der gepflegte Eindruck täuscht. Im Gebäude gibt es feuchte Wände, Aufzüge sind defekt.

Panorama-Blick ins Innere der Telegrafenpassage: Leerstand, wohin man schaut. Und der gepflegte Eindruck täuscht. Im Gebäude gibt es feuchte Wände, Aufzüge sind defekt.

Foto: Solveig Pudelski

Passanten und Ortsfremde wundern sich, dass mitten in der Wermelskirchener Innenstadt moderne Ladenlokale leer stehen - wie im inneren Bereich der Telegrafenpassage, während rings herum Geschäfte, Bäckereien und Cafés florieren. Aber untätig ist der Investor Wolfgang Schmitz-Heinen, der Geschäftsführer der Witte Group ist, keineswegs. Er will die leer stehenden Teile des Gebäudekomplexes bald wieder mit Leben füllen. Weil der Zustand der Immobilie teilweise sehr renovierungsbedürftig sei, konnte das Konzept noch nicht erstellt werden.

Das Objekt hatte in den vergangenen 20 Jahren wechselnde Besitzer. Eigentümerin ist seit einigen Monaten Tochtergesellschaft der Gruppe, die Witte Real Estate, die frischen Wind in den Komplex bringen möchte. Doch vorher müssen einige Schritte erfolgen. So gestalte sich die Sanierung der Telegrafenpassage aufwendiger als gedacht, sagt Wolfgang Schmitz-Heinen. Zwar hatte ein Gutachter das Objekt vor dem Kauf besichtigt, "die Schäden waren allerdings auf den ersten Blick nicht ersichtlich".

Fassaden und Wände seien feucht, womöglich müsse eine Betonsanierung erfolgen. In der Tiefgarage seien die Schäden massiv, bei Regen dringe Wasser ein. Er rechne damit, dass die Böden dort entfernt werden müssen. Auch seien Aufzüge defekt.

Parallel planen Architekten Räume und Zuschnitte innerhalb des Gebäudes um, es laufen Gutachten, die beispielsweise auch sondieren, welche Einzelhandelssegmente in Wermelskirchen eine Chance haben.

Doch eins steht schon fest. "In so kleinteiliger Form wie bisher werden wir das Erdgeschoss der Telegrafenpassage nicht mehr nutzen können", sagt der Geschäftsführer der Witte Group. Für kleine Ladenlokale finden sich keine Mieter. "Wir wollen Flächen zusammenführen, um attraktive Größen anbieten zu können." Wie sie genutzt werden, sei noch offen. Es werde aber kein großer Einzelhandels-Ankermieter sein. Vielmehr schweben ihm Ladenlokale von 200 bis 300 Quadratmeter Größe vor.

Mieter wie Apollo, Fotoladen, Kiosk und Ernsting's family bewiesen, dass der Einzelhandel in dieser guten Lage laufe. Die Mietverträge bleiben erhalten. Das gelte auch für Büro- und Wohnungsmieter. Derzeit stehe ohnehin nur der innere Bereich der Telegrafenpassage leer. Anfragen potenzieller Mieter erhalte er ständig, berichtet der Investor. Er muss sie vertrösten. Auch Kodi hatte angeklopft.

Eine Veränderung steht allerdings schon fest: Die Kaufmännische Verwaltung der Witte Group zieht von ihrem derzeitigen Sitz an der Dabringhauser Straße in den Gebäudeteil an der oberen Remscheider Straße. "Am 31. Dezember zieht dort der letzte Mieter aus", berichtet der Geschäftsführer.

Wie die Immobilie nach der Renovierung nachhaltig genutzt werde, hänge von den Ergebnissen der Gutachten ab, sagt Schmitz-Heinen. Nutzungsmöglichkeiten seien vielfältig - Büros, Praxen, Einzelhandel und Wohnen. Ungeklärt sei derzeit, ob die Passage offen bleibt oder geschlossen wird.

(RP)
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