Ansichtssache Die Wahl eines Bürgermeisters geht alle etwas an

Meinung | Wermelskirchen · Morgen haben 29.368 Wahlberechtigte die Gelegenheit, einen neuen Bürgermeister zu wählen. Zur Wahl stehen Stefan Leßenich (CDU) oder Rainer Bleek (SPD).

Ansichtssache: Die Wahl eines Bürgermeisters geht alle etwas an
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Langsam wird es doch spannend. Morgen wählt Wermelskirchen seinen neuen Bürgermeister. Stefan Leßenich oder Rainer Bleek ? Das ist die Frage, die sich die Bürger dieser Stadt stellen. Eine Personenwahl? Oder steht doch die Partei im Vordergrund?

Noch knallen keine Sektkorken. Denn es sieht im Moment nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Zumal die einstigen Kooperationspartner der größten Stadtratsfraktion durch ihre Erklärungen seit der Hauptwahl einiges durcheinander wirbelten. CDU, Grüne und Bürgerforum bilden seit der Kommunalwahl im vorigen Jahr die neue Allianz. Mit Sympathiesignalen von der SPD. Doch dann scherte die CDU aus. Keine Rücksicht mehr auf die erklärten Partner. Der junge Fraktionsvorsitzende und Stadtverbandsvorsitzende Klicki wollte es wissen und präsentierte der Öffentlichkeit seinen Bürgermeisterkandidaten: Stefan Leßenich. Ohne Absprache oder gar Zustimmung der Partner.

Ob das nach hinten losgeht? Die politischen Partner zürnten hinter den Kulissen. Wandten sich anderen Kandidaten zu. Oder sagten nichts. Das ist der Stand heute. Die Grünen verstecken sich hinter ihren Aussagen, keine Empfehlung auszugeben. Das Bürgerforum schäkert mit der SPD, weil es den CDU-Kandidaten nicht für tragbar hält. Böse Zungen behaupten, weil die WNKUWG Leßenich unterstützt. Schadet dies der CDU?

Und die SPD? Die kann sich zurücklehnen. Noch nie war ihre Chance so groß, erstmals nach Jahrzehnten im eigentlich konservativ-bürgerlich geprägten Wermelskirchen einen Bürgermeister zu stellen. Denn Rainer Bleek punktet. Manche Sozialdemokraten sollen vor Aufregung in diesen Tagen schon nicht mehr schlafen können.

Der Wahlkampf war auch seit der Hauptwahl ruhig - ja fast unaufgeregt. Wenn da nicht ein paar politische Heißsporne gewesen wären, die verbal, aber mit Aktionen noch mal das Feuer anfachten. Ob's die entscheidende Wende brachte? Eher wohl nicht...

Sorgen bereitet den Kandidaten, aber auch den Kommunalpolitikern die befürchtete Wahlmüdigkeit. Fast jeder Wahlberechtigte ging bei der Hauptwahl nicht zur Urne. Wird's morgen noch weniger? Das wäre ein schlechtes Zeichen für die Demokratie.

Die Wahl eines Bürgermeisters vielleicht nur von einem Drittel der Wahlberechtigten? Ein Alptraum! Drum gehen Sie wählen! Im Angebot: Jugendlicher Elan gegen Erfahrung. Da sollte man sich doch entscheiden können.

(RP)
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