Wermelskirchen Dirndl-Schöpferin schneidert für die Stars

Wermelskirchen · Kathie Rezalou hat sich mit ihrem Dirndl-Label "Alpenprinzessin" einen Namen gemacht. Die Wermelskirchenerin lebt seit 2010 in München und stattet zahlreiche Prominente mit ihrer Mode aus.

 Modedesignerin Kathie Rezalou (r.) mit ihrer zufriedenen Kundin Prinzessin Elna-Margret zu Betheim und Steinfurt.

Modedesignerin Kathie Rezalou (r.) mit ihrer zufriedenen Kundin Prinzessin Elna-Margret zu Betheim und Steinfurt.

Foto: Grey

Keine Frau hat es gern, wenn eine andere das gleiche Kleid trägt. Das gilt auch für das Oktoberfest, wo sich die Damen in ihren Dirndl-Kleidern herausputzen. Diese Erfahrung hat die Wermelskirchenerin Kathie Rezalou auf ihrem ersten Oktoberfest in München auch machen müssen. "Als ich 2005 zum ersten Mal da war, hatten mehrere Frauen das gleiche Dirndl wie ich. Da bin ich auf die Idee gekommen, Dirndl-Unikate herzustellen", berichtet Rezalou. Und so begann ihr Erfolg in der Mode-Branche.

Schon früh kam die heute 35-Jährige mit dem Thema Mode in Berührung. Ihre Mutter ist gelernte Meisterschneiderin und nähte ihr oft Kleider. "Sie hat mir auch gezeigt, wie ich meinen Puppen Kleidung nähe und mir alles andere beigebracht", erzählt Rezalou, die erst als Siebenjährige nach Deutschland kam.

Denn im Jahr 1987 flüchtete sie als kleines Mädchen mit ihren Eltern aus dem Iran ins Bergische. In Wermelskirchen ging sie auf die Grundschule, damals noch die Dörpfeldschule. Ihr Abitur machte sie in Remscheid auf der Albert-Einstein-Schule. Doch nach ihrem Abschluss sah es zunächst nicht nach einer Mode-Karriere aus. "Meine Mutter hat damals gesagt, dass ich bloß etwas Vernünftiges lernen soll", erinnert sich Rezalou schmunzelnd.

Also studierte die gebürtige Iranerin zunächst Anglistik und BWL in Köln und machte später ein Zusatzstudium zur Diplom Marketing- und Kommunikationswirtin. "Durch diese Studien konnte ich aber nie kreativ arbeiten. Das habe ich vermisst", berichtet sie. Sie sei viel mit Projektmanagement und Beratung beschäftigt gewesen und habe wenig Zeit für ihre Leidenschaft, die Mode, gehabt. Nach ihrem ersten Oktoberfestbesuch begann sie sich dann aber wieder mehr damit zu befassen und schneiderte ihre ersten Dirndl selbst - damals noch mit der Mutter zusammen. Die Ergebnisse kamen bei ihren Freundinnen super an, viele wollten ein Exemplar haben. Und so entschied Rezalou 2010: "Wenn ich den Schritt jetzt nicht wage, dann werde ich das ewig bereuen." Die damals 30-Jährige packte ihre Sachen, zog nach München und gründete dort ihr Modelabel "Alpenprinzessin". "Der Name kam zustande, weil eine Freundin meinte, sie würde sich in meinem Dirndl wie eine Prinzessin fühlen", erinnert sich Rezalou lachend.

Der Grundgedanke war, dass jedes Dirndl ein absolut hochwertiges Unikat sein sollte - das nennt sich "Dirndl-Couture". "Ich arbeite viel mit Seide, französischer Spitze oder Brokat. Ein Kleid bedeutet zwischen 20 und 35 Stunden Arbeit", berichtet die Dirndl-Schöpferin. Das mache die Kleider zwar hochpreisig, aber auch hochwertig. Und genau darauf legen ihre Kundinnen großen Wert.

Zu denen gehören Prominente wie Verona Pooth, Anouschka Renzi und Tochter Chiara Moon, die Models Lena Gercke und Franziska Knuppe, Lilly Becker und sogar eine echte Prinzessin namens Elna-Margret zu Bentheim und Steinfurt.

Sich selbst sieht Rezalou übrigens nicht als Promi. "Ich freue mich, wenn meine Kleider im Fokus stehen, aber ich bin da eher etwas zurückhaltender", erklärt sie. Trotzdem muss sie sich natürlich auch auf dem Oktoberfest zeigen, um Kontakte zu knüpfen. In der laufenden ersten Woche war sie schon vier Mal dort.

Doch den Stress tut sich Kathie Rezalou gerne an. "Das ist es auf jeden Fall wert. Ich habe mir meinen Traum erfüllt, der hoffentlich noch lange so weiter geht."

(kron)
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