Wermelskirchen Don Kosaken begeistern mit ihrer Stimmgewalt

Wermelskirchen · Da gab es manch ein "Boah", "Super" oder "Fantastisch" zu hören, als sich die Besucher des Konzertes der Don Kosaken in Dhünn in der Pause unterhielten. "Ich habe sogar mein Hörgerät abgeschaltet", sagte ein begeisterter Besucher und lachte. Damit spielte er auf die durchdringende Stimmgewalt der 15 Don-Kosaken-Sänger an, die wie Donnerhall durch das Gemeindezentrum der evangelischen Freikirche in Dhünn erschallte.

Zu dem festlichen Jubiläumskonzert hatte der Männergesangverein (MGV) Dhünn in Zusammenarbeit mit der Liedertafel 1845 und dem Sängerbund 1885 geladen - Liedertafel und Sängerbund feierten damit ihr 170-jähriges und 130-jähriges Bestehen.

Für den MGV war das Konzert eine große Sache. "Vor zwölf Jahren haben wir die Don Kosaken zum ersten Mal nach Wermelskirchen geholt, damals in der katholischen Kirche in Grunewald. Im Bürgerzentrum folgte dann noch ein Konzert vor zehn Jahren. Es ist aber immer schwierig, einen geeigneten Termin zu finden, an dem der Chor auch verfügbar ist. Die Jubiläen boten uns jetzt eine passende Gelegenheit. Es ist immer wieder schön, so etwas live zu hören", sagte der MGV-Vorsitzende Wolfgang Weber im BM-Gespräch.

Der MGV läutete das Konzert mit den Liedern "Herrlicher Baikal" und der georgischen Volksweise "Suliko" ein. Die Leitung übernahm dabei der gebürtige Ukrainer Eugen Momot, der den erkrankten, eigentlichen MGV-Dirigenten Jürgen Kohlgruber vertrat. Angesichts unruhiger Zeiten in Osteuropa auch ein Zeichen für Völkerverständigung.

Ein fabelhaftes Spektakel der Sangeskunst männlicher Chöre präsentierte der Don Kosaken Chor Serge Jaroff (der vollständige Name des Chores erinnert an den Gründer) den 200 Konzertbesuchern unter der künstlerischen Leitung von Wanja Hlibka.

Auf dem Programm standen klassische Werke und russische Volkslieder von Loworsky, Tschaikowskij oder auch Rachmaninow. Der Don Kosaken Chor zeigte sich als stimmig verschmolzenes Gefüge, das sich ganz in den Dienst der Lieder und des Gesangs stellt. Fast statisch standen die Sänger, mit Ausnahme roter Seitenstreifen an der Hose ganz in schwarzer Kosaken-Kluft und Reitstiefeln gekleidet, vor ihrem Publikum: ein Bollwerk aus Stimmgewalt, in dem das Individuum scheinbar nicht zu zählen scheint, das aber umso mehr erstrahlte, sobald der Solo-Gesang einer der Sänger einsetzte. Zwischen den einzelnen Liedern erntete der Chor begeisterten Applaus der Besucher - dieser ebbte nur ab, als wollte das Publikum sagen: "Mehr, mehr, mehr!"

Einen würdigen und krönenden Abschluss fand das Konzert mit dem Lied "Ich bete an die Macht der Liebe", das die Wermelskirchener Sänger gemeinsam mit den Don Kosaken anstimmten.

(sng)
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