Wermelskirchen Dorffest lässt Begeisterung aufkommen

Wermelskirchen · Das neue Konzept kommt bei den Dawerkusenern gut an. Es sei viel familiärer geworden, hieß es unter den Besuchern. Und während die meisten feiern, macht sich wieder Harry Tiede auf die Suche nach einem neuen Dreigestirn.

Das 22. Dorffest wird sich in die Erinnerung der Dabringhausener einbrennen: Zum ersten Mal mit abgewandeltem Konzept ohne Festzelt und von immer wieder kehrenden, kräftigen Regenschauern geplagt, trotzten Organisatoren, Teilnehmer und Besucher den unsteten Wetterkapriolen des Wochenendes. Unter dem Strich bleibt das Dorffest jedoch eine Erfolgsgeschichte, denn die Gäste zeigten sich vom Neustart von "Unser Dorf steht Kopf" begeistert. Und wie Tim Tiede vom Dorffest-Komitee schulterzuckend feststellte: "Das Wetter lässt sich eh nicht ändern, das müssen wir nehmen wie es ist. Natürlich wäre es schön, wenn es ein wenig trockener wäre."

Eine klare Ansage, sich vom Wetter das Dorffest nicht vermiesen zu lassen, setzte bereits am Freitagabend das Showtanzkorps der Grunewalder, das zu "It's raining man" von den "Weather girls" schwungvoll und energiegeladen auf der Open-Air-Bühne die Regenschirme schwang und tanzte - der begeisterte Jubel der Besucher machte klar: "Dawerkusen sagt dem Regen den Kampf an."

Die Dorffest-Gewinner strahlen mit der Sonne um die Wette (v.l.): Julia Ritter, Nadine Weyer, Antonia Schmidt, Julia Kapitzke Super-Griller Kevin Rehbold, Janina Moritz und Melanie vom Hoff. Vorne Marcel Ritter, der das Mini-Quad gewann.

Die Dorffest-Gewinner strahlen mit der Sonne um die Wette (v.l.): Julia Ritter, Nadine Weyer, Antonia Schmidt, Julia Kapitzke Super-Griller Kevin Rehbold, Janina Moritz und Melanie vom Hoff. Vorne Marcel Ritter, der das Mini-Quad gewann.

Foto: Stephan Singer

Der Lohn stellte sich unmittelbar ein, denn nachdem zuvor noch ein Regenschauer niedergeprasselt war, blieb es beim anschließenden Konzert von Nadine Weyers neuer Band "Popsofa" trocken. Die Profisängerin aus Grunewald konnte die Heimspiel-Trumpfkarte nahezu lässig ausspielen und sich Dabringhauser Gesangsgäste wie Katrin Schulz (mit dem Lied "Merci" von Duffy) oder Tim Rehbold (mit "Du entschuldige I kenn di" von Peter Cornelius) auf die Bühne holen. "Dabringhausen hat Talente, das war schon immer so", kommentierte Nadine Weyer augenzwinkernd. "Wir setzen hier fast ausschließlich auf heimische Kräfte aus dem Dorf. Ob es nun die Vereine mit ihren Ständen sind oder die Programmpunkte und Showeinlagen. Das macht das Dorffest nach wie vor aus", zeigte sich Tim Tiede überzeugt.

Und weiter: "Eigentlich gibt es immer Mopperköppe. Aber wir haben nur positive Resonanz im Laufe des Dorffestes bekommen. Ich bin sehr zufrieden." Die Festzelt-Zeiten seien vorbei, diese Pfade seien ausgetrampelt. Nicht zuletzt hatte die Miete für das Festzelt die Dorffest-Kasse stark belastet. So bildeten in diesem Jahr die Stände mit Pavillons und Zelten, alle in einheitlichem Weiß gehalten und mit Schildern (Wer und was) markiert, gemeinsam mit Bühne, Kinderkarussell und Autoscooter ein längliches Rondell zum Flanieren auf dem Dorfplatz. Nina Schulte besuchte mit Ehemann Till und ihren drei Kindern das Dorffest: "Der Aufbau ist so viel gemütlicher und familiärer. Außerdem ist es für Eltern übersichtlicher, man kann die Kinder mal laufen lassen, ohne sie gleich aus den Augen zu verlieren."

 Talya, Sienna und Sara (v.l.) sind begeisterte Dorffewst-Besucher.

Talya, Sienna und Sara (v.l.) sind begeisterte Dorffewst-Besucher.

Foto: Stephan Singer

Die traditionelle Fischbude und Trödelstände belebten die Strandbadstraße. Hier waren auch die "Klüngelköpp"-Karnevalisten mit allerlei Krims und Krams vertreten: "Nachdem wir das Dreigestirn gestellt haben, müssen wir nun unsere Kasse aufbessern", lachte Ex-Prinz Wolfgang Schumacher. Seine Frau Susanne lachte angesichts der BH, die die "Klüngelköpp" feil boten: "Die dürfen gerne anprobiert werden, der Spiegel steht auf dem Festplatz."

Dort traten vier Hobbyköche bei "Dabringhausen sucht den Super-Griller" an. Die Erfahrung aus ihrer Teilnahme bei der Wettbewerbspremiere im Vorjahr konnten hierbei Kevin Rehbold und Philip Steinbach nutzen, die die ersten beiden Plätze belegten. Durch die Jurybewertung landeten Jessica vom Hoff und der Spanier Luis Martin Rodriguez auf einem gemeinsamen dritten Platz. Die Jury bildeten Harry Tiede (Dorffest-Komitee), Matjaz Willems-Akun (Restaurant "Rausmühle"), Carlo Moraglia ("Markt 57") und Rainer Wünsch ("Edeka" Dabringhausen).

 Tragen sich ein weiteres Mal beim Schubkarrenrennen in die Siegerliste ein: die Jungen und Mädchen der Dhünntal-Schule.

Tragen sich ein weiteres Mal beim Schubkarrenrennen in die Siegerliste ein: die Jungen und Mädchen der Dhünntal-Schule.

Foto: Stephan Singer

Übrigens: Eines blieb beim Dorffest, wie es immer schon war. Dorffest-Gründungsmitglied Harry Tiede nutzte nämlich auch dieses Mal die Gelegenheit, um sich bei persönlichen Gesprächen nach einem Dreigestirn für eine der kommenden Sessionen umzuschauen - man munkelt, er sei auch dieses Mal fündig geworden.

(sng)
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