Wermelskirchen Dreck und Müll an den Wertstoff-Containern

Wermelskirchen · Vor den Behältern stehen die blauen Säcke - mit alten Kleidern. Die beiden Altkleidercontainer am Freibad Dhünn sind voll. Daneben gestellt: ein Fernseher. Wie der durch den Schlitz für Elektrokleingeräte passen soll, ist schleierhaft. Aber der Besitzer hat sich des Altgerätes erst einmal entledigt.

 An den Container-Standorten häuft sich der illegal abgelagerte Müll.

An den Container-Standorten häuft sich der illegal abgelagerte Müll.

Foto: Stadt (2), Udo Teifel

Ein Bild, das sicher nicht nur in Dhünn immer wieder so zu sehen ist. Marianne Papzinska brachte es jetzt während der Mobilen Redaktion der Bergischen Morgenpost auf den Punkt: "Unmöglich ist das. Wird denn da nicht geleert oder gereinigt?"

Sie fährt häufig diesen Weg von Osminghausen nach Dhünn. Dort sei es oft so dreckig. Als wenn sich eben keiner um diesen Standort kümmere, meinte sie.

Das sei natürlich nicht so, betonen der Bergische Abfallwirtschaftsverband und die Bergische Wertstoff-Sammel-GmbH unisono. Der BAV ist für die Altkleidersammlung und die Elektrokleingeräte zuständig, die BWS für die Glascontainer. "Die Kleidercontainer werden alle 14 Tage geleert. Dann wird auch gleichzeitig der Standort gereinigt und der Müll mitgenommen", teilte Christoph Rösgen, Leiter der Abfallwirtschaft beim BAV, mit. In Dabringhausen sei die Vermüllung noch schlimmer: Da müsse man manchmal mehrfach anrücken, um den Dreck an den Standorten zu beseitigen.

Der Container für Kleingeräte werde alle vier Wochen geleert. "Seit wir diese Container aufgestellt haben, ist die Entsorgung in diesem Bereich um 20 Prozent angestiegen."

Andrea Theuer-Gronenborn vom BWS-Servicebüro kündigte an, sofort eine Reinigungskolonne nach Dhünn zu schicken. "Der Containerstandort ist häufig verdreckt: Da wird alles abgeladen." Es fehle die soziale Kontrolle. Die Glascontainer würden mindestens zweimal im Monat geleert, die Standorte dann auch gereinigt. Ihres Wissens würde auch die Stadtverwaltung Kontrollfahrten unternehmen. Sie appellierte an Zeugen, sich zu melden: "Die illegale Entsorgung ist eine Ordnungswidrigkeit. Die wird dann auf jeden Fall geahndet."

Aber nicht nur an diesen Standorten wird illegal Müll im Stadtgebiet abgeladen. Betroffen waren in jüngster Zeit mehrere Wirtschaftswege im Bereich Oberwinkelhausen. Dort wurde seit 2015 Abfall entsorgt - Grünschnitt, Bodenmaterial und teilweise Bauschutt. Ende 2016 wurden erneut Abfallablagerungen entdeckt. Insgesamt waren inzwischen drei Stellen betroffen.

Im Juli wurden von der Forstabteilung der Stadtverwaltung Zäune errichtet, um weitere Ablagerungen zu verhindern. Solange kein Verursacher gefunden werde, entständen der Stadtverwaltung für die aufwendige Trennung und ordnungsgemäße Beseitigung der Abfälle hohe Kosten, heißt es auf Anfrage der Bergischen Morgenpost.

Was letztlich dann die Abfallgebühren steigen lässt, die die Bürger zu bezahlen haben.

Die Stadt hat Anzeige erstattet. Sachdienliche Hinweise, die zur Feststellung des Verursachers führen, wenden sich an die Stadtverwaltung, Nicole Saage, Tel. 710-661, oder an die Polizei.

(RP)
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