Wermelskirchen Drive-In – aber nur außerhalb des Stadtkerns

Wermelskirchen · In wenigen Monaten beginnt die neue Radsaison – aber wie es in der Telegrafenstraße weitergehen soll, ist offen.

Wermelskirchen: Drive-In – aber nur außerhalb des Stadtkerns
Foto: Dörner

In wenigen Monaten beginnt die neue Radsaison — aber wie es in der Telegrafenstraße weitergehen soll, ist offen.

 Sicher eine gefährliche Stelle im Begegnungsverkehr mit einem Linienbus: Die Einfahrt vom Brückenweg in die Telegrafenstraße.

Sicher eine gefährliche Stelle im Begegnungsverkehr mit einem Linienbus: Die Einfahrt vom Brückenweg in die Telegrafenstraße.

Foto: Hertgen

In spätestens vier Monaten wird die Radsaison eröffnet: Dann bevölkern wieder unzählige junge und ältere Radler den Panorama-Radweg "Balkantrasse" und werden auch durch die Wermelskirchener Innenstadt fahren. Doch wie geht es in der Telegrafenstraße weiter? Werden die Wermelskirchener den gegenläufigen Radverkehr im zweiten Jahr akzeptieren? Oder wird es noch vor April eine neue Entscheidung geben?

Klare Auskünfte in der Stadtverwaltung über die Zukunftspläne gibt es nicht. Wirtschaftsförderer Florian Lesske: "Wir werden, wie von der Politik gefordert, für die nächste Fachausschuss-Sitzung (18. Februar) Vorschläge vorlegen." Details wollte er nicht nennen. Auch Bürgermeister Eric Weik hält sich bedeckt. Tenor aber ist: Es soll einen markierten Radfahrstreifen geben und Ladezonen. Ob die Mehrheit da mitspielt, ist derzeit ungewiss.

Klar gegen Ladezonen spricht sich Rainer Eickhorn ("Daum & Eickhorn") aus. "Außerhalb des Stadtgebietes unterstützt die Stadtverwaltung einen Drive-In, hier ist Kurzparken nicht mehr möglich." Er warnt vor einem Stillstand auf dieser wichtigen Einkaufsstraße. "Wir bewegen uns in eine falsche Richtung", befürchtet Eickhorn. Er habe nichts gegen Radfahrer, aber eine kleine Gruppe könne viel kaputt machen. Er meint jene mit "Tunnelblick", die im Gegenverkehr durch die Telegrafenstraße rasten. "Auch die müssen sich am Tempo 20 halten."

Er fordert, den Status quo beizubehalten. "Auf beiden Einfahrten zur Telegrafenstraße muss ein großes Hinweisschild stehen, um Radfahrer und Autofahrer auf die Situation hinzuweisen", so Eickhorn. Außerdem fordert er auch für Radler Tempoüberwachung.

Kommen Radstreifen und Ladezone, würden Kunden wegbleiben. "Das halten wir nicht lange durch", spricht er für die Händler. Er versteht nicht, warum Radler nicht über die Kölner Straße Richtung Osten fahren können. Und: "Es muss ein stärkeres Miteinander geben." Der Umgang, der derzeit gepflegt werde, sei nicht gut. So könne er sich auch vorstellen, dass Politessen eingesetzt würden, um Autofahrern — ohne gleich Knöllchen zu verteilen — über die Parksituation aufklärten.

Ganz anders empfindet Anlieger Horst Klein die Situation. Der Durchgangsverkehr belaste, und geparkt werde überall. Egal ob die Diakoniefahrzeuge, Besucher von Nachtschaltern ("oft mit laufendem Motor") oder Imbiss-Buden. "Das Parken auf Bürgersteigen ist doch längst selbstverständlich geworden." Er unterstützt den SPD-Vorschlag, ab der Sparkasse die Telegrafenstraße für die Durchgangsverkehr (Ausnahme: Busse) zu sperren. Auch die Motorräder müssten raus aus der Innenstadt.

Die WNKUWG fordert jetzt vor Beginn der Radsaison von der Stadt, dass sie ein ganzheitliches Konzept für die ausgeschilderte Führung des Radverkehrs erarbeitet und vorlegt. Es müsse den Belangen aller Verkehrsteilnehmer wie auch der Verkehrssicherheit Rechnung tragen und mit der Bezirksregierung abgestimmt werden. Die derzeitige Regelung entspreche diesen Maßstäben nicht, so die Fraktion.

(RP)
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