Wermelskirchen DTV baut Kunstrasenanlage für den Breitensport

Wermelskirchen · Der neue Kunstrasenplatz am Höferhof ist nicht nur für die Fußballer des Dabringhausener TV vorgesehen. Es werden auch eine Laufbahn markiert sowie eine Weitsprunggrube und eine Kugelstoßanlage errichtet. Der Zeitplan ist eng: Sollte der Platz noch in diesem Jahr fertig werden, müsste im Juni der Bau beginnen.

Der Dabringhauser TV wehrt sich gegen Gerüchte, dass die neue Kunstrasenanlage am Höferhof nur der Fußball-Abteilung zugutekommen wird. Beim Osterfeuer gingen einige Mitglieder und Dabringhausener auf den Vorstand zu und berichteten von ihrer Sorge, dort bald nicht mehr laufen oder das Sportabzeichen machen zu können. "Jeder denkt, dass dort ein reines Fußballstadion entsteht. Diesem Bild wollen wir entschieden entgegenwirken. Wir bauen eine Anlage für den Breitensport", stellte der DTV-Vorsitzende Andreas Gall bei einem Pressegespräch am Montagabend klar.

In der Umsetzung sieht dieses Versprechen wie folgt aus: Auf der einen Seite des Fußballplatzes wird eine 100-Meter-Laufbahn mit gelben Linien markiert. Außerdem gibt es vier weitere gelbe Linien, die aus den Ecken des Platzes Kurven machen. "Für die Fußballer ist das vielleicht erst einmal irritierend, aber die werden sich schon dran gewöhnen", meinte Gall. Denn für alle Läufer und auch die Schüler der Grundschule entsteht so eine 328 Meter lange Laufbahn um den Platz herum. Durch Markierungen am Rand wird beispielsweise die 400-Meter-Distanz kenntlich gemacht. "So kann man auch das Sportabzeichen hier vor Ort machen", betonte Gall.

Aus diesem Grund werden im hinteren Bereich außerdem eine Sandgrube für den Weitsprung und eine Kugelstoßanlage gebaut. Dies sei so von der Stadtverwaltung zugesagt. Außerdem entsteht eine Gymnastikwiese hinter dem Kunstrasenplatz. Dort könnten auch einzelne Turngeräte, etwa ein Reck, aufgebaut werden. Eine weitere Idee ist eine "Cross-Strecke" für Läufer, die einmal um das ganze Gelände herumführt.

Interessant für die Fußballer ist die neue Flutlichtanlage, die mit 120 Lux leuchtet. Bisher waren es nur 60 Lux. "Wir wollen die Interessen von allen Fußballern, Leichtathleten, Läufern und Schülern im Dorf wahren", stellte der Vorsitzende klar. Bei dem Treffen am Montagabend wurden einige weitere wichtige Punkte für die Zukunft besprochen. Ein Überblick.

Zeitplan Wenn es nach dem DTV geht, kommt der Kunstrasen noch in diesem Jahr. Im Juni soll der Bau beginnen, ab Oktober wäre der neue Platz dann bespielbar. "Wegen unserer Planungen müssen wir bis spätestens Mitte Mai wissen, ob es dieses Jahr noch etwas wird. Wir warten jetzt auf ein Zeichen der Stadt", sagte Gall.

Ursprünglich sollte die 100.000-Euro-Beteiligung des DTV für den Bau des neuen Platzes durch den Verkauf des Eigentums am Asterweg gedeckt werden. Der Verkauf könnte allerdings noch zwei bis drei Jahre dauern. Weil der Kunstrasen aber so schnell wie möglich kommen soll, will der Verein die 100.000 Euro nun in Eigenleistung erbringen. So wollen die Dabringhausener zum Beispiel den neuen Ballfangzaun selbst errichten - das würde die Stadt normalerweise etwa 25.000 Euro kosten. "Wir haben im Dorf genug Manpower, um das zu stemmen", ist sich Gall sicher. Insgesamt 42.000 Euro will der DTV durch Eigenleistung einbringen. Der Rest soll über Spenden und einen Kredit finanziert werden.

Vertragliche Situation Der DTV möchte, dass die Stadt einen sogenannten Überlassungsvertrag unterschreibt. Das bedeutet: Der neue Platz bleibt im Eigentum der Stadt, die diesen dem DTV zur Nutzung überlässt. Die Kosten vor Ort würden die Dabringhausener selbst tragen und dafür pro Jahr eine Pauschale von 66.000 Euro von der Stadt erhalten. "Momentan zahlt die Stadt für die Naturrasenanlage am Höferhof pro Jahr etwa 22.000 Euro mehr. Das wäre eine große Ersparnis", sagte Gall. Ob die Stadt den Überlassungsvertrag zu diesen Konditionen unterschreiben wird, ist aber noch nicht klar.

(kron)
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