Wermelskirchen Durchwachsener Saisonstart im Freibad

Wermelskirchen · Angesichts des unbeständigen Wetters war die Saisoneröffnung im Linnefetal kein Auftakt nach Maß. Die Aktiven sind für die kommenden Wochen aber optimistisch. So gut in Schuss wie im Moment war das Waldbad noch nie.

 Wenn das Wasser wärmer ist als die Luft: Die Freunde Jan Knappe (12), Carl Schlegel (12) und Ben Gläser (12) hatten trotz des durchwachsenen Wetters am Wochenende viel Spaß im Freibad.

Wenn das Wasser wärmer ist als die Luft: Die Freunde Jan Knappe (12), Carl Schlegel (12) und Ben Gläser (12) hatten trotz des durchwachsenen Wetters am Wochenende viel Spaß im Freibad.

Foto: Peter Meuter

Angesichts des unbeständigen Wetters kann von einem Auftakt nach Maß keine Rede sein. Für den Start in die Saison hätten sich die Aktiven im Freibad Dabringhausen gerne sommerlichere Temperaturen und damit mehr Besucher gewünscht. Trotzdem sind die ehrenamtlich Aktiven froh, denn die umfangreichen Sanierungsarbeiten wurden pünktlich zum Beginn der Badezeit fertig. Trotz des freibadunfreundlichen Wetters fanden am Wochenende einige Schwimmer den Weg ins Bad im Linnefetal.

"Es ist halt ein wenig kalt, wenn man aus dem Wasser steigt", sagten die beiden 14-jährigen Nils und Niklas und zuckten mit den Schultern. Die Freunde aus Dabringhausen werden in den kommenden sechs Wochen regelmäßig im Freibad sein: "Wir sind schon immer im Sommer ins Freibad gegangen - das kennen wir gar nicht anders." Gerne treffen sie sich im malerisch von Wald umrahmten Freibad mit Freunden: "Wir verabreden uns immer und verbringen hier gerne viel Zeit in den Ferien."

Am vergangenen Wochenende war die Clique mit lediglich acht Personen im Freibad zu Gast, die Wetterlage forderte ihren Tribut. Aber: "Wenn das Wetter mitspielt, sind wir eine Gruppe von 20 bis 25 Leuten." Dann mache die Freizeit im Freibad besonders viel Spaß, erzählten Nils und Niklas, um dann genauso wie die zwölfjährigen Jan, Carl und Ben einen imposanten Sprung vom Ein-Meter-Brett zu zeigen.

"Das Wetter wird besser werden. Unsere Hoffnung sind 20.000 Besucher an den 42 Öffnungstagen", sagte Michael Unbehaun, Vorsitzender des Freibadfördervereins. Er blickt zuversichtlich auf die kommenden Wochen, denn aus Erfahrung weiß er: "An einem Wochenendtag bei gutem Wetter haben wir hier bis zu 2000 Besucher." So optimistisch wie in diesem Jahr habe er sich selten zu Saisonbeginn gefühlt. Dazu trug besonders Ralf Magney bei, der zuletzt Zwölf-Stunden-Tage mit der Sanierung des Freibades verbrachte. "Ich habe bestimmt 400 Stunden Arbeit in das Freibad gesteckt", sagte Magney und zeigte auf die 80 Meter Kupferrohrleitungen. Die versorgen neue Heizungen in den Duschen mit Gas. "Diese Therme unterstützt die Solaranlage bei der Warmwasserversorgung, wenn nicht ausreichend Sonne vorhanden ist", erklärte Magney. Obendrein habe die neue Anlage einen weiteren Vorteil: "Wir haben das so installiert, dass ich zum Saisonende noch Heizkörper anbringen kann. So können wir im Winter die immer wieder auftretenden Frostschäden verhindern."

Einen Tag ohne einen Besuch im Freibad kann sich Gerlinde Schöpf in der Saison nicht vorstellen. Sie pflegt und bepflanzt ehrenamtlich die Beete und Blumenkübel im Freibad. "Die ganze Arbeit hält mich fit", erzählte die 77-Jährige, die je nach Lust und Laune entweder vor- oder nachmittags im Waldbad vorbeischaut. "Ich muss mich ja auch um meinen Mann und meinen Gemüsegarten zu Hause kümmern." Dass es nicht nur bei den Gärtnerarbeiten bleibt, sondern sie auch einige Bahnen im 24 Grad warmen Wasser schwimmt, ist für die rüstige Dame "wohl klar".

Sorge bereitet den Aktiven um Michael Unbehaun das Engagement der Dabringhausener. "Wir teilen im Moment den Kassendienst auf nur acht Helfer auf. Es ist mir ein Rätsel, warum so viel von so wenigen geleistet wird - das müssen dringend mehr Leute werden", appellierte er. Es müsse ja niemand einen ganzen Tag da sein, da die Betreuung der Kasse in Zwei-Stunden-Schichten eingeteilt werde. Klar sei aber auch: Das Freibad Dabringhausen öffnet täglich von 10 bis 19 Uhr (dann müssen alle die Becken verlassen) seine Pforten. Unbehaun: "Das machen wir ganz konsequent so, egal welches Wetter gerade herrscht."

(sng)
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