Wermelskirchen Ebola - Ärzte sind für den Ernstfall gewappnet
Wermelskirchen · Geografisch gesehen ist Westafrika weit entfernt, in den Köpfen der Menschen aber rückt die dort grassierende Viren-Infektion Ebola immer näher. "Im Kreis gibt es keinen Fall einer Infektion, und die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist auch sehr gering", betont Kreissprecherin Birgit Bär.
Dennoch sind die niedergelassenen Ärzte und Krankenhäuser für den Ernstfall gewappnet. Sie haben einen Maßnahmenplan vom Robert-Koch-Institut für Krankheitsüberwachung und -prävention erhalten. Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf Ebola, liefert dieser genaue Anweisungen darüber, wie eine weitere Ausbreitung der Viren-Infektion verhindert werden soll.
Würde in einer Wermelskirchener Arztpraxis oder im Krankenhaus das Ebola-Virus festgestellt, bedeutet das für den betroffenen Patienten die sofortige Isolierung in einem Raum sowie die Vermeidung von Körperkontakt. Mit einem Alarmruf würde ein Spezialfahrzeug alarmiert, das den Infizierten in die nächste Spezialklinik mit Sonder-Isolierstation bringt. "Für unseren Kreis wäre das Düsseldorf", sagt Bär. In der Praxis oder dem Krankenhaus würde dann ein Spezialteam anrücken, welches die Räume desinfiziert. "Anstecken kann man sich aber nur durch unmittelbaren Körperkontakt mit Erkrankten", beruhigt die Kreissprecherin.
Thomas Schwitalla, Sprecher der Wermelskirchener Ärzte, bestätigt, dass er und seine Kollegen ausreichend mit Info-Material versorgt wurden. Hauptaufgabe sei es, bei den Patienten individuell zu klären, ob ein begründeter Verdachtsfall vorliege. "Wenn sich jemand meldet, der hohes Fieber hat, fragen wir natürlich nach, ob er zum Beispiel nach Westafrika gereist war und sich eventuell dort angesteckt haben könnte", sagt Schwitalla. Sollte ein begründeter Ebola-Verdachtsfall vorliegen, wäre die weitere Vorgehensweise klar: "Die Person würde dann isoliert, und wir würden sofort Kontakt zur Feuerwehr aufnehmen, die mit entsprechender Schutzkleidung den Patienten in eine Spezialklinik bringen würde. Das ist alles bereits abgesprochen", sagt der Ärzte-Sprecher. Den Ernstfall durchgespielt habe er in seiner Praxis noch nicht.
Im Krankenhaus Wermelskirchen steht in jeder Abteilung spezielle Schutzkleidung (Kittel, Masken, Handschuhe etc.) zur Verfügung, so dass bei einer Erstversorgung eines möglichen Ebola-Patienten der Selbstschutz gewährleistet wäre, berichten Chefarzt Dr. Michael Kellersohn und Monika Hartung, Hygienefachkraft und Leiterin des Pflegedienstes.
"Wir wissen genau, wie wir bei einem begründeten Ebola-Verdachtsfall vorgehen müssten", sagt Kellersohn. Im Krankenhaus habe man intern eine Alarmierungskette aufgestellt: Monika Hartung und Volker Launhardt, Ärztlicher Direktor, würden die Sofortmaßnahmen vor Ort überwachen; gleichzeitig würden das Gesundheitsamt und auch das Expertenzentrum informiert, um den Patienten schnell und angemessen zu transportieren und dann weiter zu versorgen.