Wermelskirchen Edeka stellt Pläne für neuen Markt vor

Wermelskirchen · Ob ein Vollsortimenter an der Kreisstraße 18/Ecke Landstraße 101 gebaut wird, ist derzeit noch offen. Die Stadt will die planungsrechtlichen Voraussetzungen klären. Ein neuer Kreisverkehr müsste gebaut werden - doch wer zahlt?

 Der Blick von der Hilgener Straße (K 18) in Dabringhausen auf das mögliche Areal für einen neuen Edeka-Markt.

Der Blick von der Hilgener Straße (K 18) in Dabringhausen auf das mögliche Areal für einen neuen Edeka-Markt.

Foto: Udo Teifel

Die Vorstellungen, wie ein neuer Vollsortimenter in Dabringhausen verwirklicht werden könnte, konkretisieren sich. Vertreter des Edeka-Unternehmens haben jetzt im nichtöffentlich tagenden Arbeitskreis "Stadtentwicklung" skizzenhaft ihre Pläne vorgestellt. Wie Bürgermeister Rainer Bleek gestern auf Anfrage der Bergischen Morgenpost mitteilte, standen die Politiker in diesem Gremium "grundsätzlich nicht ablehnend dem Projekt gegenüber". Nach nicht bestätigten BM-Informationen war der "Widerstand gegen das Projekt nach einer halben Stunde gebrochen", hieß es gestern. Dieser Arbeitskreis hat nur vorberatende Funktion und kann nur Empfehlungen aussprechen.

Edeka möchte an der Landstraße 101/Ecke Kreisstraße 18 einen Vollsortimenter bauen. Als benötigte Grundstücksgröße nennt das Unternehmen laut Bleek mehr als 5000 Quadratmeter, der Markt selbst soll rund 1500 Quadratmeter groß werden. Damit hätte er die doppelte Fläche als der bestehende Markt an der Südstraße.

Die Probleme am neuen Standpunkt sind bekannt: Der Markt soll auf einer Wiese gebaut werden. Planungsrechtlich ist dies laut Bleek damit eine landwirtschaftliche Fläche, die in eine Sonderfläche umgewandelt werden müsste. Das müsste mit überörtlichen Behörden abgestimmt werden - und hätte eine Änderung des Gebietsentwicklungsplans zur Folge, eventuell sogar des Regionalplans. Ob das die überörtlichen Gremien so mitmachen, werden die nächsten Abstimmungsgespräche zeigen, kündigte Bleek an. Er wird das Thema auf jeden Fall angehen.

Schwierig ist auch die Verkehrsanbindung dieses Areals. Betroffen sind hier Straßen.NRW (Landstraße 101) und der Rheinisch-Bergische Kreis (Kreisstraße 18) als Straßenbaulastträger. "Die Politik erwartet, dass ein Kreisverkehr gebaut wird", gab Bleek die Stimmung aus dem Arbeitskreis wieder. Die Finanzierung eines Kreisels aber wird wohl der Knackpunkt sein. Bleek: "Edeka sieht sich schon ein Stück in der Verantwortung, hat aber keine Aussage über die Höhe der Kostenübernahme gemacht." Doch wer zahlt dann den Neubau? Sollten Kreis und Straßen.NRW einem Kreisverkehr zustimmen, hieße das noch nicht, dass sie auch eine Finanzierung übernähmen. Damit hat Wermelskirchen Erfahrung. Die Politiker befürchten nun, dass die Stadt auf den Kosten sitzenbleibt - in anderen Fällen hat die Stadt Projekte aufgegeben, so zuletzt bei der Überquerungshilfe in Hilfringhausen. Klar ist: Die Verkehrssituation müsste neu geregelt werden. Entweder mit einem Kreisel und Überquerungshilfen oder einer neuen Ampelanlage. Kosten entstehen so oder so. Über eine zeitliche Vorstellung der Realisierung gab es laut Bleek keine Information. Der Mietvertrag für den Edeka-Markt an der Südstraße läuft noch drei Jahre.

(RP)
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