Wermelskirchen Edeka will auf dem Loches-Platz bauen
Wermelskirchen · Der Lebensmittelkonzern hat großes Interesse an der Fläche und Pläne zur Entwicklung des Platzes eingereicht. Solange sich dort noch nichts tut, werden die Märkte in Tente und im Belten auf keinen Fall schließen, teilt das Unternehmen mit.
Die Entwicklung des Loches-Platzes ist ein Thema, das die Politik bereits vor vielen Jahren auf der Agenda hatte. Diesmal sollen die Pläne endlich in die Tat umgesetzt werden - das hat sich vor allem die bürgerlich-grüne Verbindung aus CDU, Bürgerforum und Grüne vorgenommen. Bei der Stadtverwaltung sind mittlerweile elf Pläne von potenziellen Investoren für die Gestaltung des Loches-Platzes eingegangen. Das teilte der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa mit.
Ein Unternehmen, das sich für die Fläche interessiert, ist die Firma Edeka. "Wir haben großes Interesse am Loches-Platz", bestätigte gestern Stephan Steves, zuständiger Geschäftsführer der Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr, auf Anfrage der Bergischen Morgenpost. Er widersprach Gerüchten, wonach die beiden Edeka-Märkte in Tente und im Belten womöglich schon bald schließen werden. "Das ist definitiv nicht der Fall. Zurzeit sind beide Märkte wirtschaftlich in Ordnung", betonte Steves und fügte an: "Wenn es eine Lösung für den Loches-Platz gibt, wird es auch eine Lösung für die Märkte in Tente und im Belten geben."
Inwiefern die beiden Märkte durch einen Vollsortimenter auf dem Loches-Platz tangiert würden, sei noch nicht zu sagen. Man werde erst einmal abwarten, bis die Pläne und Ideen für den Loches-Platz konkret werden. "Vorher werden beide Edeka-Märkte auf keinen Fall schließen", versicherte der Edeka-Geschäftsführer.
Der Technische Beigeordnete der Stadt, Dr. André Benedict Prusa, stellte auf BM-Nachfrage klar, dass die Entwicklung des Loches-Platzes mit den Edeka-Märkten Tente/Belten nichts zu tun habe. "Der Loches-Platz hat laut Gutachten keine Auswirkungen auf die beiden Märkte", sagte Prusa. Lediglich der geplante Lebensmittelmarkt am ehemaligen Bahnhof Hilgen könnte Auswirkungen haben, zum Beispiel auf den Edeka in Tente. "Vertreter von Edeka haben mir bestätigt, dass der Markt in Tente langfristig nicht überlebensfähig ist", sagte Prusa.
Die Politiker im Fachausschuss hatten, berichtet Prusa, zuletzt beschlossen, zunächst den Loches-Platz zu entwickeln und das Projekt in Hilgen vorerst zurückzustellen. Die Anforderungen für die Gestaltung des Loches-Platzes an die potenziellen Investoren sind klar vorgegeben. Es gebe verschiedene Kriterien, die in den Plänen beachtet werden müssen: Machbarkeit der Kirmes, sinnvolle verkehrliche Erschließung, Ausnutzung der Fläche, ausreichend Parkplätze, Vereinbarkeit mit dem Wochenmarkt und Ästhetik.
Laut Prusa ermittelt die Stadtverwaltung zurzeit, welche Entwürfe die Kriterien am besten erfüllen. "Wir erstellen eine Rangfolge, die wir der Politik bald vorstellen werden", kündigte Prusa an. Ziel sei es, bis spätestens 20. Mai die Ergebnisse in einer Sondersitzung des Fachausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr zu präsentieren. Dann müsse man mit der Politik klären, wie weiter verfahren werde.
Prusa nennt zwei Möglichkeiten: Entweder könne man einigen Investoren die Möglichkeit für Nachbesserungen in ihren Plänen geben, oder man trete mit den besten Bewerbern in einen Planungsdialog. Prusa stellte in diesem Zusammenhang klar, dass in allen Plänen für den Loches-Platz die Kirmes berücksichtigt werden muss. "Und das haben alle Interessenten gemacht." Vorgabe sei, für die Kirmes eine Fläche von etwa 4000 Quadratmetern einzuplanen. Die Spannweite der Entwürfe reiche von 2600 Quadratmetern bis zu 6000 Quadratmetern Kirmesfläche. Die gesamte Fläche ist etwa 10 500 Quadratmeter groß. "Wir prüfen nun, ob diese Zahlen umsetzbar sind", sagte Prusa und fügte an: "Die Kirmes kann in allen Entwürfen stattfinden. Es gilt nur zu klären, wo zum Beispiel dann die Fahrgeschäfte stehen, wie groß sie sind und wie viele das sein werden", sagte Prusa. In den nächsten Wochen beginne die Detailarbeit. "Es gibt noch einige Fragen zu klären", verdeutlichte er.
