Heisser Draht Ein Hosenkauf mit Problemen
Wermelskirchen · Wermelskirchen Auf dem Wochenmarkt ist es eine lange Tradition, dass Textilien zur Auswahl und Anprobe mitgenommen werden können. Was nicht gefällt oder nicht passt, kann zurückgegeben werden. Viele ältere Wermelskirchener nutzen dieses Angebot, viele sind so zu guten Stammkunden geworden.
Wermelskirchen Auf dem Wochenmarkt ist es eine lange Tradition, dass Textilien zur Auswahl und Anprobe mitgenommen werden können. Was nicht gefällt oder nicht passt, kann zurückgegeben werden. Viele ältere Wermelskirchener nutzen dieses Angebot, viele sind so zu guten Stammkunden geworden.
Von diesem Angebot hatte auch Evelin Weichert erfahren. Wenn sie in Wermelskirchen zu Besuch ist, betreut sie die Mutter ihres Lebensgefährten, die in einem Altenheim wohnt. Für sie besorgte sie also verschiedene Hosen bei einem Stand auf dem Wochenmarkt.
"Die Händler sind gut Deutsch sprechende Ausländer, und mit denen habe ich die Rückgabe vereinbart", sagt sie am "Heißen Draht" unserer Redaktion. "Ich habe alle Hosen auch bezahlt", erzählt sie. Wie auf einem Wochenmarkt üblich, gilt im Prinzip der Handschlag. Es gibt keinen Beleg und nichts Schriftliches.
Nach ihrem Besuch im Altenheim und der dort erfolgten Anprobe und Auswahl wollte sie die nicht benötigten Hosen zurückgeben. "Es war ja alles am selben Tag", betont Weichert. "Der Händler verweigerte aber die vereinbarte Bargeldrückzahlung und bot mir einen Gutschein an. Er sagte, dafür könne ich mir ja etwas aussuchen."
Die Kundin wollte sich aber nichts aussuchen, sondern wie besprochen ihr Geld zurück. Da keine Einigung möglich war, nahm sie den Gutschein an und besprach sich mit Freunden und Bekannten. "Die haben mir geraten, das Ordnungsamt der Stadt anzurufen und den Vorgang zu melden", sagt Weichert. Sie erhielt die Auskunft, dass privatrechtlich nichts zu machen sei, die Gutscheinlösung wäre in Ordnung, wenn es nicht die mündliche Absprache gegeben hätte. "Paul Engelbracht vom Ordnungsamt war sehr freundlich und hat mir zugesagt, sich zu kümmern und den Händler anzusprechen", erzählt Weichert.
Dies ist auch passiert, denn kurze Zeit später erhielt Weichert ein Schreiben, persönlich überbracht durch eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes. Mit diesem Schreiben besuchte sie erneut den Händler, der ihr "wortlos" den Geldbetrag auszahlte. "Damit ist die Sache für mich gut ausgegangen und auch erledigt", sagt Weichert und fügt hinzu: "Die Verwaltung hat sich toll darum gekümmert. Dafür danke ich!"