Wermelskirchen Ein neues Fenster für die Taufkapelle

Wermelskirchen · Rechtzeitig zum Osterfest ist gestern die neu gestaltete Taufkapelle in der katholischen Kirche St. Apollinaris fertig geworden. Das neue Kirchenfenster prägt den kleinen Raum.

 Der Taufstein kommt vor dem neuen Fenster in der Taufkapelle von St. Apollinaris ganz besonders zur Geltung.

Der Taufstein kommt vor dem neuen Fenster in der Taufkapelle von St. Apollinaris ganz besonders zur Geltung.

Foto: Jürgen Moll

Theo Wurth steht sichtlich zufrieden auf den Stufen des kleinen Raums in der katholischen Kirche St. Apollinaris. Bescheiden genießt der Mann nicht nur die Atmosphäre, sondern auch die Worte von Pfarrer Michael Knab. Der spricht mit Begeisterung über die neu gestaltete Taufkapelle und das moderne Kirchenfenster, das Handwerker in den vergangenen zwei Wochen eingebaut haben, verbunden mit einer Renovierung dieses Raumes. Wurth, viele Jahre im Kirchenvorstand tätig, begleitete beratend im Bauausschuss die Neugestaltung.

Im Jahr 2009 wurde die Kirche in Grunewald renoviert. Knab: "Schon damals war auch eine Sanierung der Taufkapelle vorgesehen. Das war uns aber aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel nicht möglich." Erst durch die Erbschaft einer Dabringhausenerin ist die Gemeinde in die Lage versetzt worden, den Raum zu renovieren.

Der Schlüssel zur Neugestaltung war die große Glasfläche, die den Raum prägt. Bisher war das Fenster aus normalem Strukturglas. Die Folge: Der Raum hatte keine Atmosphäre. Das sollte mit einem modern gestalteten Kirchenglas geändert werden. Und zwar sollte die Entwicklung der Farbsprache innerhalb der gesamten Kirche hier ebenfalls zum Ausdruck kommen.

So waren die Fenster im Altarraum in den 50er Jahren, in der Kerzenkapelle 1978 entstanden. Dabei wurden in der Kerzenkapelle schon die Formen aus den 50er Jahren aufgenommen, die Farben sind aber kräftiger. "Jetzt hat die Künstlerin Celia Mendoza aus Emmering in Bayern diese Farben aufgegriffen und sehr abstrakt umgesetzt", beschreibt Knab. Auf figürliche Darstellungen wurde verzichtet, aber die Farbsymbolik der Bibel und Liturgie findet sich wieder. "Deshalb dominiert die Farbe blau als Hinweis auf das Wasser, den Himmel und die Taufe." Dies hat übrigens die Kirchengemeinde nicht selbst entschieden. Hier wirkte die Kunstkommission des Erzbistums mit, deren Wunsch es war, dass sich die Farbsprache der Kirchenfenster in St. Apollinaris fortschreibt. Knab: "Das neue Fenster fügt sich harmonisch in den Bestand ein."

In der Kapelle steht der einzige Taufstein in der Kirche. "Dieser Raum soll für kleinere Tauffeiern mit begrenzter Personenzahl genutzt werden, aber auch als Gebetsraum für kleinere Gruppen oder als Beichtkapelle", sieht Knab die Möglichkeiten. Ziel sei, diese Kapelle viel intensiver zu nutzen als bisher. Größere Taufen werden weiterhin vor dem Altar erfolgen.

Nach den Ostertagen werden die Kirchenbänke aufgestellt und das Kreuz aufgehängt. Die Wandgestaltung gegenüber dem Kirchenfenster ist noch nicht abgeschlossen. "Wir wollen erst mal sehen, wie das Licht des neuen Fensters auf diese Fläche wirkt", sagt Knab. Verbessert wurde die Akustik durch eine neue Schalldecke, ebenso wurde die Beleuchtung verändert. "Vielleicht werden auch noch mal neue Sitzmöbel angeschafft. Aber darüber wird später entschieden."

Die Gesamtkosten für die Renovierung und fürs neue Kirchenfenster mit Doppelverglasung und dem künstlerisch gestalteten Glas betragen 50.000 Euro. Allein die Gestaltung des neuen Kirchenfensters kostet rund 20.000 Euro. Dieser Betrag wurde aus der Erbschaft der Dabringhausenerin bezahlt.

Theo Wurth weiß auch, wann die Wirkung des nach Osten ausgerichteten neuen Fensters am besten zur Geltung kommt: Morgens zwischen fünf und sieben Uhr je nach Jahreszeit, wenn die Sonne aufgeht.

(RP)
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