Wermelskirchen Ein Sommerkonzert mit Dudelsack

Wermelskirchen · Das abendliche Sommerkonzert der Musikschule bei offenen Fenstern des Hauses der Begegnung erfreute nicht nur Menschen. Zu vorgerückter Stunde stiegen Amseln und andere Singvögel mit ein. Sie saßen hoch oben auf den Ästen der Erle und der angrenzenden Blutbuche. Die Besucher, die auf den Bänken im kleinen Park hinter dem Haus saßen, hatten so doppelten Genuss: Menschen und Vögel musizierten gemeinsam.

 Außergewöhnliche Atmosphäre beim Sommerkonzert der Musikschule im und am Haus der Begegnung an der Schillerstraße.

Außergewöhnliche Atmosphäre beim Sommerkonzert der Musikschule im und am Haus der Begegnung an der Schillerstraße.

Foto: jürgen moll

Aber auch für die Besucher vor der Bühne - dem kleinen Vorplatz draußen vor dem Eingang - war es allemal ein Erlebnis, in frischer Luft unter den aufgespannten Schirmen zu sitzen und die Musiker hautnah zu erleben. Oder der Musik zu lauschen, die die Akteure innen an den geöffneten Fenstern spielten. Die Töne schwebten wie von Geisterhand aus den geöffneten Fenstern der beiden Küchen im Erd- und Obergeschoss und aus der Toilette des ersten Obergeschosses. Das war spannend, und um die Aufmerksamkeit der Besucher brauchten sich die Musikanten keine Sorgen zu machen.

Bereits beim ersten Stück dreier Querflöten aus dem Obergeschoss waren alle ganz Ohr. Zarte Töne streiften Blätter und Zweige und verbreiteten das Gefühl eines "Sommernachttraumes". Beim nächsten Programmpunkt auf dem Vorplatz - "Morning has broken" mit Gitarre und Gesang - kam sogar ein wenig Lagerfeuerromantik auf. So manche der zahlreich vertretenen Eltern und Großeltern der jugendlichen Musiker wurden an ihre Jugendzeit erinnert. Und einige werden mit Bangen an den mächtigen Wolkenbruch vor zwei Jahren beim ersten Konzert gedacht haben. Doch das Wetter hielt, wenngleich der Himmel nur zögerlich mitspielte. Aber er hörte zu und ließ tatsächlich bei Schuberts Lied "Die Forelle" ein wenig Wasser von oben tröpfeln. Das hatte zur Folge, dass ein paar Sonnenstrahlen auftauchten und ein Regenbogen seinen bunten Beitrag zum Konzert hinzusteuerte.

"Traumhaft, wie das jetzt alles zusammenpasst", sagte Musikschulleiter David Hecker. Der zweite Teil des Programmes fand im Saal statt. In der Pause äußerten sich Besucher erfreut bis ergriffen über die Leistungen der Musikschüler und Dozenten sowie die Auswahl der Darbietungen - von Barock über Romantik bis Pop, gespielt von Flöten, Fagott, Gitarren, Dudelsack, Violine, Bratsche und Gesang mit Klavierbegleitung. Viele betonten die außergewöhnliche Atmosphäre. Zum ersten Mal hatten sie auch einen Dudelsack gehört: Der zehnjährige Orrie spielte ihn mit Leidenschaft und Freude. Er hatte das Instrument im Urlaub in Schottland kennengelernt.

(bege)
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